Duisburg. Die Situation mag sich hochgeschaukelt haben. Aber: Mit der Pinkel-Durchsage in der Eurobahn ist ein Duisburger übel bloßgestellt worden.

Eins vorweg: Wer sich bei dem Toiletten-Streit in der Eurobahn zwischen Zugführer und dem Duisburger Fahrgast zuerst im Ton vergriffen hat, kann abschließend nicht geklärt werden. Da steht Aussage gegen Aussage. Dass die Toiletten allesamt verschlossen waren, haben aber beide Seiten bestätigt. Ein verständliches Ärgernis für alle Fahrgäste – und ein Armutszeugnis für die Eurobahn.

Tausende Passagiere zahlen täglich Geld für ein Ticket und dürfen dann auch eine entsprechende Dienstleistung erwarten. Neben Pünktlichkeit und Komfort gehören auch Toiletten an Bord dazu. Dass ein ganzer Zug, zumal an einem Montagnachmittag zur Rushhour auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Hamm, über nicht eine einzige funktionierende Toilette verfügt, ist schlicht eine Frechheit.

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Verhalten ist eines „erfahrenen Triebfahrzeugführers“ unwürdig

Getoppt wird dieser Umstand nur noch von der Lautsprecherdurchsage des Zugführers – die die Eurobahn ebenfalls nicht bestreitet. Dass der Fahrgast zuerst laut darüber nachgedacht hat, „in den Gang zu urinieren“, mag auch in der Hitze des Gefechts ein Fehler gewesen sein. Ihn jedoch mit einer Zugdurchsage öffentlich bloßzustellen, ist eine Unverschämtheit und eines „erfahrenen Triebfahrzeugführers“, wie ihn die Eurobahn bezeichnet, einfach nur unwürdig.