Duisburg. Die Pläne für eine neue Bahn-Linie werden immer konkreter. Vertreter aus Duisburg, Oberhausen und Wesel haben eine Erklärung unterschrieben.
Eine Kooperation von Duisburg, Oberhausen und Städten aus dem Kreis Wesel sowie dem VRR soll die Reaktivierung der Walsumbahn als Regionalbahn-Linie ermöglichen. Mit der Unterzeichnung eines „Letter of Intent“ (Absichtserklärung) für die Vergabe der Machbarkeitsstudie ist jetzt ein erster wichtiger Schritt erfolgt. Die Strecke soll von Voerde durch den Duisburger Norden, nach Oberhausen und über den Duisburger Hauptbahnhof bis nach Düsseldorf führen. Gibt es grünes Licht, könnte der Bau bereits 2022 beginnen, hoffen die die Kooperationspartner.
Vorausgegangen war der Kooperation ein fraktionsübergreifender Antrag der politischen Vertreter im VRR an den Vorstand der VRR AöR, mit den beteiligten Kommunen Gespräche aufzunehmen und bei der Erstellung und Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zu kooperieren. Duisburgs OB Sören Link, freut sich, dass verschiedene Parteien und Städte zusammenhalten. „Wir meinen es ernst“, sagt er. „Wir stehen geschlossen und wollen die Reaktivierung der Bahnstrecke erreichen.“
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Sören Link hofft durch die Strecke auch auf eine Verbesserung der Wohnqualität
Die neue Strecke habe mehrere Vorteile. Sie würde es nicht nur ermöglichen, schnell von A nach B zu kommen, sondern auch gleichzeitig helfen, die Umwelt zu schonen. Link: „Wir müssen attraktive Alternativen zum Auto schaffen. Die Strecke wäre nicht nur für Duisburg, sondern für die ganze Region ein Meilenstein“, ist er sicher. Außerdem wäre die Reaktivierung der Strecke ein starkes Signal für Duisburg als Wohnort, sagt er und spielt auf das „derzeit größte Bauprojekt in NRW“ an – Sechs-Seen-Wedau. „Dort sollen zukünftig 10.000 Menschen gut und gerne leben“, sagt er. Eine gute Anbindung sei dafür nötig.
Frank Heidenreich, CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Ausschusses für Investitionen und Finanzen beim VRR, glaubt, dass mit der Walsumbahn die Verkehrssituation in Duisburg entlastet werde. „Der Verkehr auf der A 59 wird deutlich nachlassen. Auch die Linie U 79 bis nach Düsseldorf wird davon profitieren“, sagt er. Die neue Verbindung in angrenzende Städte und ins Duisburger Zentrum führe außerdem für deutlich mehr Lebensqualität.
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Oberhausen will mit der neuen Bahnstrecke vor allem auch das eigene Netz verbessern
Daniel Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen, würde sich freuen, eine bessere Verbindung zu den Nachbarstädten zu schaffen – und das Netz in der eigenen Stadt zu verbessern. „Das Netz des öffentlichen Nahverkehrs in Oberhausen ist ausbaufähig. Es gibt einige Stadtteile, durch die zwar eine Bahn fährt, wo es aber keine Haltestellen gibt“, erklärt er. Mit der neuen Strecke könne man die Hürde für den Nahverkehr senken und auch die Zahl der Gäste erhöhen, die mit der Bahn anreisen – etwa ins Centro.