Duisburg. In der Duisburger Kaiserberg-Klinik dreht sich alles um die Schönheit. Von Facelifts, Fettabsaugen bis zur Brustvergrößerung ist vieles möglich.

Wer in die Kaiserberg-Klinik zu Dr. Alexander Hilpert geht, ist sich meist zweier Dinge bewusst: Es wird weh tun und es kostet Geld. Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie führt im Jahr zwischen 90 und 100 Brustoperationen durch, lässt Falten verschwinden, führt Nasenkorrekturen durch oder saugt Fett ab.

Seit 2005 hat Alexander Hilpert seine Privatklinik in Duisburg an der Mülheimer Straße. Zusammen mit drei Kollegen führt er zudem eine Gemeinschaftspraxis an der Düsseldorfer Königsallee. Seine Patienten kommen aus ganz Deutschland und Europa – Prominente wie Schauspieler oder Politiker inklusive. „Ich habe auch eine kleine Community aus der Schweiz, für die haben wir hier in Deutschland Schnäppchenpreise.“

Bruststraffungsoperation ab 2000 Euro, ein Mummy Make Over kostet 15.000 Euro

Eine Bruststraffungsoperation fängt bei rund 2000 Euro an, der Preis einer Brustvergrößerung hängt von der Größe und Beschaffenheit des Implantats ab. Die teuersten Operationen sind in der Regel Kombinationsoperationen. Zum Beispiel kann ein sogenanntes „Mummy Make Over“ – eine Kombination aus Brust- und Bauchdeckenoperation – an die 15.000 Euro kosten. Die Oberlidkorrektur kostet 2100 Euro in lokaler Betäubung, Unterlider 3500 Euro in Narkose. Ober- und Unterlider zusammen gibt es für rund 4800 Euro. Für ein Facelift müssen die Patienten 8000 Euro bezahlen, für eine Nasenkorrektur zahlt Mann oder Frau rund 4600 Euro. Günstiger sind Verschönerungen ohne Operationen. Eine Botox-Unterspritzung im Gesicht kostet nach Verbrauch knapp 500 Euro, Hyaluron-Spritzen gibt es ab 300 Euro.

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„90 Prozent meiner Behandlungen sind Luxus, ästhetische Eingriffe, die aus medizinischer Sicht nicht notwendig sind“, sagt Alexander Hilpert, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie. „Viele meiner Patienten sagen aber, dass sie leiden, weil sie zum Beispiel Schlupflider haben oder zu kleine oder zu große Brüste“, weiß Hilpert. „Aber das ist natürlich kein wirkliches Leid im Vergleich zu Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Unterschied ist halt, dass ich meinen Patienten ihr seelisches ,Leid’ nehmen kann.“

Duisburg: Patienten kommen auch mit utopischen Wünschen

Verschiedene Brustimplantate zur Auswahl liegen im Büro von Dr. Alexander Hilpert in der Kaiserberg Klinik.
Verschiedene Brustimplantate zur Auswahl liegen im Büro von Dr. Alexander Hilpert in der Kaiserberg Klinik. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Alexander Hilpert wiegt bei jedem Patienten ganz akribisch ab, was im Bereich des Machbaren und was völlig utopisch ist. „Es kommen immer wieder Patienten zu mir, die wollen völlig abstruse Dinge wie überdimensionale Brüste oder groteskanmutende Po-Vergrößerungen. Das mache ich nicht. Wenn Patientinnen das unbedingt wollen, dann vermittel ich ihnen den Kontakt zu anderen Kollegen.“

Ähnliches gilt für zu junge Patienten. „Ab 18 dürfen Patienten kommen, ich habe es aber lieber, wenn sie schon etwas älter sind und ihre Wünsche genau überdacht haben“, sagt der dreifache Familienvater. Nicht selten hat er so schon manche Operation verhindert.

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„Wirtschaftlich ist das sicher nicht, aber ich habe meine Grenzen.“

So hat Hilpert zum Beispiel einer Patientin, die an Dysmorphophobie leidet – eine gravierende Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers – Brustimplantate von jeweils 900 Milligramm eingesetzt. „Das war bereits die dritte Brustvergrößerung. Hätte ich weniger gemacht, wäre sie sicher innerhalb kürzester Zeit zum nächsten Arzt gegangen und der hätte es dann übertrieben. Sie ist zumindest jetzt damit zufrieden“, sagt der 54-Jährige.

Kosmetik, Dermatologie und Zahnmedizin in der Kaiserberg Klinik

Auch wenn die Behandlungen zum Teil viel Geld kosten, bezeichnet Hilpert die Patienten nicht als Kunden. „Wer zu mir kommt und zum Beispiel eine Schlaffalte behandelt haben möchte, nimmt er ein gewisses Risiko, viele Pieksereinen und auch Schmerzen in Kauf.“

Wer erst einmal in der Kaiserberg-Klinik angekommen ist, dem öffnen sich noch zahlreiche Möglichkeiten, Geld in die eigene Schönheit zu investieren. Im Haus befindet sich ein Kosmetik- und Wellnessbereich mit eigener Kosmetiklinie, eine ästhetische Dermatologie sowie das Zahnmedizinische-Versorgungs-Zentrum.

Komfortabel ausgestattet sind die beiden Zimmer für Privatpatienten in der Kaiserberg Klinik.
Komfortabel ausgestattet sind die beiden Zimmer für Privatpatienten in der Kaiserberg Klinik. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Luxus ist auch die Unterbringung in der Kaiserberg-Klinik. Die beiden Zimmer erinnern eher an ein schönes Hotel als an ein Krankenzimmer. Es gibt eine große Dachterrasse, eine Cappuccino-Lounge und einen Aufenthaltsraum. Zwischen zwei und vier Nächten verbringen die Patienten nach den Operationen in Duisburg.

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Wer zu dem „Herrn der Brüste“ – wie ihn schon die Bild-Zeitung betitelt hat – in die Praxis kommt, will etwas an seinem Körper verändern, ist unzufrieden oder hat, wie Hilpert selbst sagt, oft auch ein verzerrtes Selbstbild. „Immer wieder kommen Patienten, die mir ein bearbeitetes Selfie von sich zeigen und genau so aussehen wollen wie auf Instagram“, sagt Hilpert. „Diesen Menschen muss man als Arzt eine realistische Vorstellung des Machbaren geben. Ein chirurgischer Eingriff kann nicht jedes gewünschte Ergebnissen liefern.“

Studium in Köln und San Diego

Für Alexander Hilpert stand schon im zweiten Studien-Semester fest, dass er Facharzt für Plastische- und Ästhetische Chirurgie werden will. „Ich habe schon als kleiner Junge gerne gezeichnet und gebastelt“, sagt Hilpert. „Nur im Büro sitzen, das wollte ich nie.“

Studiert hat Hilpert in Köln, San Diego und Kapstadt. 2005 ließ sich Dr. Hilpert in der Fachärztlichen Privatpraxis in Düsseldorf nieder und leitet zudem die Abteilung für Plastische Chirurgie der Kaiserberg-Klinik an der Mülheimer Straße.