Duisburg. Rahmerbuschfeld, Am Alten Angerbach, 6-Seen-Wedau: 2020 wird das Jahr der Großprojekte. Das fordern die Parteien für die Neubaugebiete.

Die einen freuen sich über neuen Wohnraum, die anderen sehen Flächenverbrauch: Die großen Neubaugebiete Am Alten Angerbach, Rahmerbuschfeld und 6-Seen-Wedau sind umstritten. Im zweiten Teil unserer Serie haben wir die Fraktionsvorsitzenden der Bezirksvertretung Süd gefragt: Welche Impulse kann die Politik hier setzen? Eine Partei hat eine konkrete Forderung: Die Gestaltung der Neubaugebiete soll nicht den Investoren überlassen werden.

Das sind die Antworten der Politiker:

SPD: Antworten der Verwaltung auf Anregungen der Bürger prüfen

Hartmut Ploum, SPD: Die politischen Beschlüsse zum Alten Angerbach sind gefasst. Hier gibt es zurzeit keinen weiteren Handlungsbedarf. Beim weiteren Verfahren 6-Seen-Wedau wird die SPD-Fraktion die Antworten der Verwaltung zu den umfangreichen Anregungen der Bürger intensiv prüfen und das Ergebnis in die weiteren Beschlüsse einfließen lassen. Im Übrigen ist das Verfahren 6-Seen-Wedau seit Jahren im Dreieck Politik / Verwaltung / Bürger intensiv beraten und besprochen worden.

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CDU: Stadtverwaltung, Politik und Bürger müssen zusammenarbeiten

Daniel Kegler, CDU: Für die Entwicklung Duisburgs sind insbesondere die beiden Neubaugebiete 6-Seen-Wedau und Am Alten Angerbach aufgrund ihrer Größe von enorm hoher Bedeutung. Die Versorgung mit attraktivem und nachfragegerechtem Wohnraum kann hierdurch langfristig sichergestellt werden, fällt es doch vielen jungen Familien und älteren Mitbürgern immer schwerer, passende Angebote zu finden. Beim Projekt 6-Seen-Wedau besteht zudem die einmalige Möglichkeit, zwei Stadtteile zusammenwachsen und die Ratinger Weststrecke wieder aufleben zu lassen. Hinzu kommt, dass durch die Ansiedlung eines Vollsortimenters die Nahversorgung in Bissingheim dauerhaft wiederhergestellt wird. Ebenfalls kann am Rahmerbuschfeld durch einen neuen Vollsortimenter die lokale Versorgung Rahms und Umgebung für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt werden. Stadtverwaltung, Politik und Bürger müssen bei allen drei Projekten zusammenarbeiten, um langfristige vernünftige Entwicklungen sicherzustellen.

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Grüne: Gestaltung der Neubaugebiete nicht den Investoren überlassen

Michael Kleine-Möllhoff, Grüne: Die konkrete Gestaltung der Neubaugebiete darf nicht wie bisher den Investoren überlassen werden. Hier ist die Politik gefordert, im Dialog mit Bürgern gute Konzepte zu verwirklichen. Beim Rahmerbuschfeld ist insbesondere die planungsrechtliche Umsetzung im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit zu prüfen. Bei 6-Seen-Wedau ist ein drohendes Verkehrschaos für die bisherigen Anwohner und die neuen Bewohner zu verhindern.

Junges Duisburg: Bürger sollen beteiligt werden

Frederik Engeln, Junges Duisburg: Wir treten für breite und ernsthafte Bürgerbeteiligungen ein. Unsere beschlossene Idee eines Lenkungskreises für das 6-Seen-Wedau-Projekt wartet auf Umsetzung durch die Verwaltung. Ansonsten gilt bei der Bebauung: Weniger ist mehr. Junges Duisburg wird sich weiter für eine maßvolle Bebauung bei der Stadtentwicklung einsetzen.

Linke: Neubaugebiete brauchen mehr sozialen Wohnungsbau

Norbert Broda, Linke: Anregungen aus Bürgerschaft und Politik bei Verwaltung durch politische Beschlüsse in Bezirksvertretungen und Rat vorbringen. Weitere Optimierung in Richtung sozialer Wohnungsbau, Mehrfamilienhäuser, Ufergestaltung, Verkehrsanbindung sowie Schulen und Kita-Plätze.