Duisburg. Ercan E. gestand, Mine O. (26) im September getötet zu haben. Gegen die Tat und „Frauenmorde weltweit“ haben 50 Frauen und Männer demonstriert.
Gegen den Mord an Mine O. (26) aus Kaßlerfeld und „Frauenmorde hier und weltweit“ haben am Sonntag rund 50 Frauen und Männer auf dem Averdunkplatz demonstriert. Wie berichtet, hat der Ehemann gestanden, die 26-jährige Mutter des gemeinsamen fünfjährigen Sohnes im September getötet und später in einem Waldstück in Untermeiderich vergraben zu haben.
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Die Kundgebung begann mit einer Schweigeminute. Für die Veranstalterinnen der „Frauensolidaritätsplattform Duisburg“ ist Mine O. „eine weitere Frau, welche die Gewalt des Patriarchats nicht überlebt hat“.
In Deutschland werde jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Ehemann, Freund oder Ex-Partner getötet. 2018 seien 122 Frauenmorde erfasst worden, 59 Prozent der Täter seien schon vorher übergriffig gewesen.
Plakate zeigen das lachende Gesicht der getöteten Duisburgerin
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Die Gesellschaft verharmlose diese Taten als „Familientragödien“ oder „Beziehungsdramen“, es handele sich aber um Morde aus Frauenhass, also Femizide, gegen die zur Zeit in vielen Ländern Frauen aufstehen. „Wir als Frauen dürfen Gewalt an Frauen, Frauenmorde und Sexismus nicht länger hinnehmen. Sie sind die Konsequenz aus der systematischen Unterdrückung der Frau und einer patriarchalen Gesellschaft, welche die Augen davor verschließt“, so die Rednerinnen. Die Taten würden „völlig unzureichend“ juristisch verfolgt, sei doch der „Staatsapparat Teil der patriarchalen Unterdrückung“.
„Wir werden keine weniger!“, hieß es auf den Plakaten in der Innenstadt, die auch das lachende Gesicht von Mine O. zeigten.