Duisburg. Duisburg soll viel zu wenig Betreute Wohnungen haben, behauptet eine Studie. Die Stadt sagt indes, dass es keinen Wohnungsmangel gebe.
Eine neue Studie hängt Duisburg einmal mehr die rote Laterne an. Sie konstatiert ganz Nordrhein-Westfalen eine Unterversorgung beim Betreuten Wohnen. Die Versorgungssituation mit Betreuten Wohnungen in NRW soll nach Berechnungen der Terragon AG besonders schlimm sein.
Insgesamt gebe es 1587 Service-Wohnanlagen mit rund 62.000 Apartments in NRW. Duisburg sei am schlechtesten versorgt. Hier würden 4533 Wohnungen fehlen. Erhoben wurden der Versorgungsgrad und das Nachfragepotenzial in Bezug auf die demografischen Zahlen. Terragon ist übrigens ein auf Wohnen im Alter spezialisierter Projektentwickler. Das Unternehmen plant ein Wohn- und Pflegeprojekt im Dellviertel.
Neben der denkmalgeschützten Welker-Villa nahe des Polizeipräsidiums sollen 190 betreute und barrierefreie Wohneinheiten entstehen. Außerdem sind eine stationäre Pflegeeinrichtung, eine Tagespflege sowie zwei Wohngruppen geplant.
Nach Angaben eines Terragon-Sprechers soll der Bauantrag im Frühjahr gestellt werden, Baubeginn ist Anfang 2021 geplant, bis Sommer 2023 soll das Quartier an der Welkerstraße fertig sein.
Stadt Duisburg kann Ergebnisse der Studie nicht nachvollziehen
Ein Pressesprecher der Stadt Duisburg erklärt zu den vorgestellten Zahlen, dass die Bedarfsaussage nicht nachvollziehbar sei. Abgesehen davon könne man aber auch den Bedarf nicht quantifizieren. In der Broschüre Wohnen im Alter würden diverse Angebote in der Stadt aufgelistet. Hinzu kämen weitere Angebote freier Investoren.
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Die Stadt bestätigt, dass der Neubau von kleineren Wohnungen für Senioren attraktiv ist, weil dadurch größere Wohnungen frei werden, die wiederum Familien zugute kommen könnten. Der Effekt sei aber natürlich nicht auf neue Service-Wohnanlagen begrenzt.
Unterschiedliche Zahlen zum Wohnen für Senioren
Der Unterschied in der Interpretation der Zahlen liegt nach Einschätzung von Terragon darin, dass es um den von ihrem Team erhobenen Mangel an Service-Wohnen für Senioren geht und nicht „nur“ um barrierefreie Wohnungen, von denen es deutlich mehr gebe.
In Duisburg wurden im Jahr 2018 nach Angaben der Stadt 489 Wohnungen gefördert. Sie sind barrierefrei und damit auch für ältere Menschen geeignet, betont ein Pressesprecher. Von einer Wohnungsnot könne man, anders als in anderen Großstädten, nicht reden.
Weitere Infos zum Wohnen in Duisburg: https://www.duisburg.de/wohnenleben/wohnraum/wohnraum.php