Duisburg. Die Polizei hat in Duisburg die Leiche der vermissten Mine O. aus Kaßlerfeld gefunden. Ihr Mann hat die 26-Jährige in einem Waldstück vergraben.
Der Vermisstenfall um die junge Mutter Mine O. ist zu einem schrecklichen Verbrechen in einer Duisburger Familie geworden. Einsatzkräfte der Polizei fanden am Donnerstagabend in Duisburg-Untermeiderich im Bereich Bergstraße/Tunnelstraße in einem Waldgebiet die Leiche der 26-Jährigen. Ihr Mann wurde festgenommen und steht unter dringendem Tatverdacht.
In den Ermittlungen der Mordkommission war Ercan E. immer weiter unter Druck geraten. Nachdem die Beweislast immer größer wurde, gestand er dann, seine Frau nach einem Streit am Abend des siebten September in der gemeinsamen Wohnung getötet zu haben. Eine vorläufige Obduktion ergab, dass die Frau durch Gewalteinwirkung am Hals starb. Anschließend habe Ercan E. die Leiche der 26-Jährigen nach eigenen Angaben in einen Koffer gepackt und in sein Auto geladen.
Nach Erkenntnissen der Ermittler mietete der 28-Jährige zwei Tage später eine Garage in Wanheim-Angerhausen an und brachte seine tote Frau dort vorübergehend unter. Auf die Existenz der Garage deuteten Unterlagen hin, die Ermittler bei einer erneuten Wohnungsdurchsuchung entdeckten. In der Garage schlug der Leichenspürhund an. Dort fanden Kripo-Beamte Kleidung und das Handy von Mine O. Ihr Mann wurde deshalb erneut zur Vernehmung einbestellt. Dort gestand er, dass er die Leiche eine Woche nach Tat in das Waldstück in Untermeiderich gebracht und vergraben habe.
Duisburg: Leiche von Mine O. lag im Wald vergraben
Die Polizei rückte am Donnerstagabend mit einem Großaufgebot in den Wald aus. Die Feuerwehr sorgte mit einem mobilen Mast für Licht. Der Einsatz begann gegen 20 Uhr, nach einer Dreiviertelstunde stießen die Einsatzkräfte in einem kleinen Waldstück auf den vergrabenen Leichnam der jungen Mutter.
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Ercan E. hatte seine Frau Anfang Oktober als vermisst gemeldet und berichtet, dass er seit dem 7. September nichts mehr von ihr gehört habe. Damals habe sie bei einer Freundin übernachten wollen. Gegenüber der BILD-Zeitungen hatte er gesagt: „Ich hoffe, dass es ihr gut geht und sie sich bald meldet. Allein schon wegen unseres Sohnes.“ Offenbar war diese Geschichte konstruiert.
Staatsanwaltschaft hält sich wegen möglichem Motiv bedeckt
Nachbarn berichteten in den letzten Wochen mehrfach von einem lauten Streit zwischen dem Ehepaar am 7. September. Das Paar lebte mit ihrem fünfjährigen Sohn in einem Mehrfamilienhaus unweit der Ruhrorter Straße. Die Polizei hatte den Garten des Hauses im Oktober mit Spürhunden abgesucht.
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Die Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft und Polizei laufen auch am Freitag weiter. Der Leichnam von Mine O. wurde obduziert. Nach der Obduktion erlies die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehls wegen Totschlags. Zum Motiv wollte sich der zuständige Staatsanwalt Martin Mende aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.
Mine O. hat Namen ihres Mannes auf dem Handgelenk tätowiert
Andere Bewohner des Mehrfamilienhauses in Kaßlerfeld hatten die Familie als „nett und fürsorglich“ beschrieben. In sozialen Netzwerken posteten die Eltern regelmäßig Bilder mit ihrem Sohn. Wegen des fünfjährigen Jungen ist die Polizei im Kontakt mit dem Jugendamt, um eine Lösung für seine Unterbringung zu finden.
Mine O. trug den Namen ihres Mannes auf dem linken Handgelenk tätowiert – und somit auch den Namen der Person, die sie tötete.