Duisburg. Ein Duisburger (24) hat 23 Fälle des Schwarzfahrens und 16 Betrügereien gestanden. Vor Gericht dankte er unter Tränen seiner Mutter.
Wäre es nach der Staatsanwaltschaft gegangen, dann hätte ein 24-jähriger Duisserner die nächsten 18 Monate hinter Gittern verbringen müssen. Doch das Schöffengericht setzte die Strafe gegen einen notorischen Schwarzfahrer und 16-fachen Betrüger auf drei Jahre zur Bewährung aus.
2018 war der junge Mann innerhalb von nur drei Monaten gleich 23 Mal beim Schwarzfahren erwischt worden. Das gab er ebenso unumwunden zu wie 16 Betrugsfälle: Immer wieder hatte er Bestellungen über das Internet gemacht und dabei Namen von Verwandten und Bekannten benutzt.
Unter einem Vorwand nahm er die Lieferungen entweder in deren Wohnungen an oder er überklebte das Klingelschild seiner Wohnung mit einem der verwendeten Namen. Lieferanten entstand so ein Schaden von 4500 Euro.
Drogen sollten gegen Depression helfen
Dass es auffallen musste, dass unter der gleichen Adresse immer wieder neue Namen auftauchten, war dem Angeklagten offenbar gleichgültig gewesen. „Es war eine schlimme Zeit für mich“, berichtete er. Denn er habe nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seine Freundin und den Kontakt zu seiner Familie. „Um etwas gegen meine Depressionen zu tun, habe ich immer öfter Drogen genommen.“
Inzwischen hat sich der junge Mann wieder gefangen. Er hat inzwischen wieder einen Job und lebt jetzt in der Wohnung seiner Mutter. „Ich bin ihr ja so dankbar“, sagte der 24-Jährige vor Gericht unter Tränen. Das offenbar vorweihnachtlich milde gestimmte Gericht sah sich dazu veranlasst, dem Angeklagten, der nicht zum ersten Mal vor Gericht gestanden hatte, eine letzte Bewährungschance zu geben.