Warum das Schwarze-Peter-Spiel zwischen der Stadt Duisburg und Krankenkasse um eine hohe Rechnung nach einem Rettungsdiensteinsatz unwürdig ist.

Eins vorweg: Es ist nicht hinnehmbar, wenn Menschen wegen offensichtlicher Kleinigkeiten die 112 wählen. Sie nehmen damit Retter in Anspruch, die vielleicht parallel an anderer Stelle viel dringender gebraucht werden.

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Das Problem: Medizinische Laien können oft nur schwer einschätzen, wann ein Einsatz wirklich notwendig ist und wann nicht. Wie soll im aktuellen Fall die Duisburgerin nach einem Sturz ihres dementen Mannes wissen, ob nicht doch schlimmere, gegebenenfalls innere Verletzungen vorliegen? Dann einen Notruf abzusetzen, ist absolut nachvollziehbar.

Für einige Menschen sind 200 Euro viel Geld

Am Ende waren es jeweils nur blaue Flecken. Die Erleichterung darüber bleibt natürlich größer als der Ärger über die Rechnungen in Höhe von insgesamt rund 200 Euro. Aber: Für einige Menschen ist das viel Geld. Es kann nicht sein, dass jemand in solchen Fällen auf einen (unnötigen) Krankenhaustransport drängen muss, damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Oder noch viel schlimmer: Die 112 nicht wählt – aus Angst davor, nachher kräftig zur Kasse gebeten zu werden, weil sich Kommune und Krankenkasse hinsichtlich der Kosten gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben.