Duisburg. Ballonkünstler aus der ganzen Welt arbeiten im Landschaftspark an einem Riesenkraken. Ein Blick hinter die Kulissen des Weltrekord-Versuchs.

Es wirkt wie ein überdimensioniertes Bällebad für Erwachsene. Statt in Plastikkugeln, versinkt man in Luftballons. Zehntausende der mit Luft gefüllten Bälle wabern durch die Verwaltungsräume des Duisburger Landschaftsparks. Aus den Luftballons soll eine riesige Unterwasserwelt entstehen. Ein neuer Weltrekord-Versuch der Firma Schauinslandreisen.

Zwölf Ballonkünstler knoten und kneten seit Dienstag die Luftballons. Sie kommen aus Frankreich, Japan, der Türkei. „Die besten der Besten“, freut sich Guido Verhoef. Der niederländische Ballonkünstler leitet das Projekt. Unter seiner Regie soll das größte, jemals aus Luftballons gestaltete Unterwassertier entstehen. Bisher hält ein Kraken aus Singapur den Rekord – 10.000 Ballons waren dafür nötig. Der Riesenkraken steht auch bei dieser gigantischen Aktion im Mittelpunkt; doch es sollen weit mehr Luftballons geformt werden.

Riesenkraken-Weltrekord: Richter misst am Freitag

Wie viele es genau sind, wird an diesem Freitag ab 17.20 Uhr verraten. Dann entscheidet Olaf Kuchenbecker, Rekordrichter beim Rekord-Institut für Deutschland, ob der aufgeblasene Kraken die alte Bestmarke toppt. Bisher sind nur Einzelteile der acht Tentakeln zu sehen. Doch allein die Fragmente der Fangarme sind schon höher als Basketballer Dirk Nowitzki.

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Damit die Künstler stets genügend Ballons zum Kneten haben, arbeiten vier Helfer im Akkord, um Luft in die Ballons zu blasen. Zum Glück nicht mit der eigenen Puste. Plattenspielergroße Maschinen saugen die Raumluft an und stoßen diese per Knopfdruck in die Ballons. Diese sind aus biologisch abbaubarem Natur-Kautschuk und werden – nach Aussage von Schauinslandreisen – sofort fachgerecht entsorgt. Bei Facebook etwa gab es bereits Diskussionen über unnötige Plastikmengen, die verwendet würden. „Dem ist nicht so. Wir achten auf umweltbewusste Materialien“, stellt Pressesprecherin Simone Feier-Leist wiederholt klar.

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Neben dem Riesen-Tintenfisch, gehören zu der Unterwasserwelt außerdem Taucher, Delfine und Palmen. Ein Schwertfisch liegt schon fertig auf den Boden und sieht fast realistisch aus mit seinen glänzenden Augen und den detailverliebten Flossen. Nur die vielen Beulen sind verräterisch.

Neon-Lichter lassen Skulpturen schweben

Guido Verhoef gibt während der Arbeiten ein weiteres Detail zu der maritimen Welt preis, die vom 29. November bis 1. Dezember in der Gießhalle zu sehen und Teil des Lichtermarktes ist: „Wir benutzen Neon-Ballons. Wenn wir diese mit speziellem Licht bestrahlen, sieht’s so aus, als ob die Tiere und der Taucher schweben. Es wird magisch“, verspricht der 43-Jährige.

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Erstaunlich ist bereits, dass nach mehr als 30 Stunden Aufblasen und Knoten kein Ballon geplatzt ist. Mit erstaunlichen Rekorden im Landschaftspark kennt sich Schauinslandreisen aus: 2017 wurde dort die höchste Sandburg der Welt erbaut. „Der aktuelle Rekordversuch passt auch zu unserem neuen Motto ‚kinderleicht verreisen‘. Wie im Urlaub, sollen auch die Besucher des Lichtermarkts einfach Spaß haben und sich wohl fühlen“, sagt Andreas Rüttgers, Touristik-Leiter.