Duisburg. In der Wohnung eines Duisburgers hat die Polizei 95 Flaschen mit Testosteron gefunden. Die Dopingmittel bewahrte er für einen Nachbarn auf.

Wegen Beihilfe zum Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz verurteilte das Amtsgericht am König-Heinrich-Platz einen 35 Jahre alten Mann aus Marxloh zu neun Monaten Freiheitsstrafe, deren Vollstreckung auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Bei einer Durchsuchung seiner damaligen Wohnung in Walsum waren 2016 erhebliche Mengen eines Doping-Mittels gefunden worden, das man nicht ohne besondere Genehmigung besitzen oder damit handeln darf.

Die Polizei fand 95 Ampullen Testosteron. Eine Menge, mit der man wohl die komplette Stammkundschaft eines Fitness-Centers in Muskelpakete hätte verwandeln können. Allerdings gehörte das Hormon-Präparat nicht dem Angeklagten. „Ich habe es nur für einen Kumpel aus der Nachbarschaft aufbewahrt“, erklärte der rückhaltlos geständige 35-Jährige. „Wir kannten uns doch da alle.“

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Haupttäter wurde bereits von der Polizei beobachtet

Der Haupttäter hatte mit solchen Arzneimitteln einen schwunghaften Handel getrieben. Die Polizei observierte den Mann bereits seit geraumer Zeit. In diesem Zusammenhang war auch der Angeklagte in den Fokus der Ermittlungen geraten.

„Mein Mandant weiß, dass er sich falsch verhalten hat“, so der Verteidiger. Diese und weitere Taten aus dem Vorstrafenregister des Angeklagten müssten allerdings einer Lebensphase zugeordnet werden, die der 35-Jährige inzwischen abgeschlossen habe. Seit geraumer Zeit geht er einer geordneten Tätigkeit nach und kümmert sich um seine zwei Kinder und die beiden Ex-Frauen. Mit Blick auf das Geständnis, den langen zeitlichen Abstand zur Tat und die günstige Sozialprognose sprach das Schöffengericht ein mildes Urteil.