Duisburg. Mit einer Bombenattrappe im Forum hat ein Voerder im August für einen Großeinsatz in Duisburg gesorgt. Der Prozessauftakt lief nicht nach Plan.

Mit Spannung war am Freitag ein Prozess vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz erwartet worden, bei dem sich der 55-jährige Mann aus Voerde verantworten sollte, der am 5. August durch eine vermeintliche Bombenattrappe das Einkaufszentrum Forum in der City lahm legte. Doch über die Anklage der Staatsanwaltschaft, die ihm die Androhung einer Sprengstoffexplosion und Vortäuschen einer Straftat vorwirft, konnte nicht verhandelt werden. Der Angeklagte erschien nicht zum Verhandlungstermin um 13 Uhr. Wie es nun weitergeht.

Nach der gesetzlich vorgeschriebenen Wartezeit von 15 Minuten beantragte die Sitzungsvertreterin der Staatsanwaltschaft zur Sicherung der Verhandlung einen Haftbefehl gegen den Angeklagten. Der Verteidiger nahm dazu mit brummigem Gesichtsausdruck keine Stellung. Amtsrichter Dr. Kai Wissenbach, der den Angeklagten nach wenigen Wochen aus der Untersuchungshaft entlassen hatte, erließ den Haftbefehl.

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Haftbefehl gegen wohnungslosen Angeklagten zur Sicherung des Verfahrens erlassen

Zwar habe sich nichts daran geändert, dass es weder einen dringenden Tatverdacht noch andere Haftgründe gebe, gab der Richter zu Protokoll. Aber angesichts des Umstandes, dass der Angeklagte keinen festen Wohnsitz habe und nur postalisch erreichbar sei, verstoße der Sicherungshaftbefehl angesichts des Nicht-Erscheinens des Angeklagten nicht gegen die gebotene Verhältnismäßigkeit der Mittel. Ein neuer Verhandlungstermin wird noch bestimmt werden, vermutlich aber erst dann, wenn der 55-Jährige festgenommen werden konnte.

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Der Angeklagte soll eine von mehreren Taschen, deren Inhalt er am Tattag im Einkaufszentrum sortierte, unter die Bank geschoben haben, auf der er saß. Als er das Forum verließ, blieb diese Tasche stehen. Gegen 19 Uhr war sie entdeckt worden. Die Polizei räumte das Einkaufszentrum und sprengte die Tasche kurz vor Mitternacht.

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