Duisburg. Die Verbraucherzentrale Duisburg soll eine halbe Stelle zusätzlich zur Beratung von Migranten bekommen. Der Schwerpunkt soll auf Hochfeld liegen.

Die Verbraucherzentrale in Duisburg soll eine zusätzliche halbe Stelle zur Beratung von Migranten bekommen – zunächst befristet auf zwei Jahre und mit klarem Schwerpunkt auf dem Stadtteil Hochfeld.

Kosten: Kommunaler Anteil kann durch Überschüsse gedeckt werden

Laut Kostenkalkulation übernimmt die Kommune mit 20.000 Euro pro Jahr 50 Prozent der Kosten, die komplett durch Überschüsse der Beratungsstelle von 2017 bis 2019 gedeckt werden können. Die andere Hälfte soll das Land beisteuern. „Das ist noch nicht in trockenen Tüchern“, formuliert Paulina Wleklinski, Leiterin der Duisburger Beratungsstelle, betont vorsichtig. „Es gibt aber schon positive Signale.“ Wenn diese sich bestätigen, soll die Stelle ausgeschrieben und Anfang 2020 besetzt werden.

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Der Grund: „Wir sind mit nur zwei Beratungsstellen im Landesvergleich unterdurchschnittlich besetzt, haben lange Wartezeiten auf einen Termin, und gleichzeitig steigt seit Jahren die Nachfrage von Menschen mit Migrationshintergrund“, so Wleklinski. Das mit der halben Stelle verbundene Beratungskonzept soll deshalb in Hochfeld greifen, einem Stadtteil mit rund 19.000 Einwohnern, von denen mehr als die Hälfte keinen deutschen Pass haben. Insbesondere Rumänen und Bulgaren sind die Zielgruppe.

Probleme mit dem Energieverbrauch

Probleme mit dem Energieverbrauch, mit Strom- oder Gasrechnungen sowie mit Handyverträgen, Fragen rund ums Wohnen oder zur Abfallentsorgung – das alles sind Themen, bei denen Zuwanderer die Verbraucherzentrale um Rat bitten. „Wir konnten bisher aber angesichts der großen Nachfrage und besonderen Herausforderungen nur teilweise angemessen helfen“, so Wleklinski. „Deshalb freuen wir uns, wenn wir die halbe Stelle bekommen.“

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Das zusätzliche Angebot soll dann möglichst schnell in Hochfeld bekannt gemacht werden. „Es wird anfangs erst einmal darum gehen, Netzwerke im Stadtteil zu nutzen und Kontakte zu knüpfen“, erklärt die Leiterin der Duisburger Verbraucherzentrale. „Wir wollen den Bedarf ermitteln, auf Stadtteil- oder Nachbarschaftsfesten präsent sein, mit Vorträgen über unsere Arbeit informieren, um so auch Termine zu vereinbaren.“

Die Kosten für das zusätzliche Beratungsangebot

Der kommunale Anteil für die zunächst auf zwei Jahre befristete halbe Stelle zur Beratung von Migranten in Hochfeld liegt bei insgesamt etwa 40.000 Euro. Dieser kann in voller Höhe aus Überschüssen der Beratungsstelle Duisburg aus den Jahren 2017 bis 2019 gedeckt werden. Darüber hinaus wird eine 50-prozentige Beteiligung des Landes erwartet.

Die Kosten für die Erstausstattung des Arbeitsplatzes in Höhe von 4841 Euro können aus dem Haushalt des Jahres 2019 der Stabsstelle Verbraucherschutz übernommen werden.

Die individuelle Verbraucher- und Rechtsberatung selbst soll dann aber wie bisher in der Beratungsstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße 30 stattfinden. „Wir planen auch offene Sprechzeiten“, so Wleklinski. Darüber hinaus ist eine gezielte Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum angedacht.

Verbraucherzentrale: Angebot über 2021 hinaus erhalten und ausbauen

„Wir hoffen, dass die Maßnahmen greifen, das Angebot gut angenommen wird und dann über 2021 hinaus ausgebaut werden kann“, so die Leiterin der Verbraucherzentrale. „Ansonsten würden wir aufgebautes Vertrauen in unsere Arbeit sofort wieder zerstören, denn mit den jetzigen Stellen können wir die Nachfrage nicht bewältigen.“