Rheinhausen. Rheinhausen hat eine neue Karnevalsgesellschaft. Närrischer Auftakt bei der KG Fantasya mit Gardetanz, Historie - und einem sehr müden Hoppeditz

„Ob ich den Jung’ wach kriege?“, fragte Janine Raffel. Ihr Blick wanderte zum schlafenden Hoppeditz. Nun ist er aus den Federn - und die Jecken sind wieder da. Mit in petto: Narrenkappen, jede Menge Konfetti und Lebensfreude. Ohnehin beginnt der Karneval im Duisburger Westen in der Session 2019/2020 mit vielen Überraschungen. Eine von ihnen konnte man am Donnerstagabend erleben. Die frisch gegründete Karnevalsgesellschaft Fantasya feierte ihre Vereinspremiere.

Auftakt mit Kinderprinz

Fantasya-Präsidentin Janine Raffel strahlte über das ganze Gesicht, als sie in den Saal blickte. Der Saal der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde an der Schmiedestraße war zum Auftakt gesäumt mit Narrenkappen. Zahlreiche befreundete Vereine, darunter der Moerser Kulturausschuss Grafschafter Karneval samt Präsident Hans Kitzhofer sowie Kinderprinz Chris I., waren vor Ort. „Nun eröffnen wir unsere allererste Session“, freute sich Raffel.

Die Idee verbreitete sich in den sozialen Medien schnell

Dass es direkt auf die große Bühne geht, war zunächst nicht abzusehen. „Wir wollten erst in kleiner Runde feiern“, sagte sie. Doch ihre Idee verbreitete sich über die sozialen Medien sehr schnell. Kurzfristig fiel der Entschluss, sich der Öffentlichkeit vorzustellen.

Justin Hülsken mimt den sehr, sehr müden Hoppeditz, der einmal erwacht, umso ungestümer handelt.  Foto:
Justin Hülsken mimt den sehr, sehr müden Hoppeditz, der einmal erwacht, umso ungestümer handelt. Foto: © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Die KG Fantasya ist mit Gründung im Mai dieses Jahres der jüngste Karnevalsverein im Duisburger Westen. „Im Frühling kam bei vielen Gardetänzerinnen die Frage auf, wo sie weiter tanzen“, erinnerte sich Raffel. Tanzabteilungen von Karnevalsvereinen hatten sich aufgelöst. Als Janine Raffel und ihr Mann Axel davon erfuhren, war für sie klar: „Die Mädels nehmen wir auf. Der Karnevalsnachwuchs darf nicht allein gelassen werden.“

30 Jahre lang Tanzmariechen

Die 43-Jährige kennt den Gardezusammenhalt aus eigener Erfahrung. Mit sechs Jahren begann Raffel, bei der KG Rot-Weiß Rheinhausen zu tanzen. Dreißig Jahre lang trat sie als Tanzmariechen auf.

Die Freude war groß, als Raffel die Mädchen in der KG Fantasya aufnahm. Kurzerhand stellten die Fantasyaner ihre eigene Tanzgarde auf. Aktuell tanzen sieben Mädchen mit.

Die ganze Karnevalsgesellschaft zählt momentan vierzehn Mitglieder – darunter viele junge Leute. Das Credo: Tradition pflegen, Grenzen überwinden und Menschen jeden Alters zusammenführen.

Wer friert diesen Moment ein?

Beim Hoppeditzerwachen klappte das jedenfalls schon mal hervorragend. Mit Helau-Rufen marschierten die Mitglieder in den Saal. Die Fantasya-Tanzgarden und Fantasya-Tanzmariechen Emma Stolper zeigten tolle Performances. Statt einer Hoppeditz-Rede gab Raffel einen Blick in die Karnevalshistorie, in der schon die Germanen mit Masken böse Geister vertrieben haben.

Als sich der 14-jährige Hoppeditz, eigentlich Justin Hülsken, reckte, hatten die Fantasyer direkt eine Frage auf Lager: „Geht et?“ Es ging: In der Kiste des Hoppeditz fanden sich vereinseigene Orden, die direkt verteilt wurden. Dann erklang Raffels erkorenes „heimliches Fantasya-Lied“ – Andreas Bouranis Song „Auf uns“. „Wer friert uns diesen Moment ein? Besser kann es nicht sein“, heißt es im Refrain, der den sicherlich unvergesslichen Sessionsauftakt der KG Fantasya perfekt beschreibt.

>>>>>>Die neue Gesellschaft freut sich über Verstärkung<<<<<<<

Tänzerinnen und Tänzer ab zwölf Jahren sind in der Großen Garde der KG Fantasya jederzeit willkommen. Die Proben finden immer dienstags und donnerstags von 19 bis 21 Uhr statt.

Probeort ist das ehemalige Mädchengymnasium, Eingang über die Schwarzenberger Straße 147 in 47226 Duisburg

Wer karnevalsbegeistert ist und in der neugegründeten KG Fantasya mitmachen möchte, kann sich bei Janine Raffel melden: 01577 2055187 oder per Mail an kgfantasya2019@gmx.de