Duisburg. In Duisburg fand die erste Immobilienauktion statt. 19 Objekte kamen unter den Hammer. Den höchsten Erlös erzielte ein Wohnhaus in Hochfeld.
„Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“, hieß es am Donnerstag im CityPalais. Bei der ersten Duisburger Immobilien-Auktion kamen 19 Häuser und Grundstücke unter den Hammer. Den höchsten Erlös erzielte mit 755.000 Euro ein Wohn- und Geschäftshaus in Hochfeld. Ungeklärt blieb die Frage, was mit der Traditionsgaststätte Steinbruch passiert.
Ein Hauch von Sotheby’s, dem traditionsreichen Auktionshauses in New York, wehte am Donnerstag, am zweiten Tag der Duisburger Messe für Gewerbeimmobilien (Gimdu) durch den Tagungsraum 6 des CityPalais: Dann, wenn der Hammer fällt und eines der Objekte einen neuen Eigentümer gefunden hat.
Immobilien-Auktion in Duisburg: 1.260.000 Euro sind zu viel für Steinbruch
Mit Betonung auf: wenn. Denn vor der Auktion als einer der Höhepunkte angekündigt, blieb der Steinbruch ohne Käufer. Verkauft werden sollte allerdings nicht die traditionsreiche Gaststätte selbst – der Pachtvertrag für die Kneipe läuft noch bis Ende des Jahres 2030 –, sondern das Grundstück, auf dem sie sich befindet, nebst einem Zweifamilienhaus und einer Gewerbehalle.
„Ein Grundstück mit Bebauungspotenzial“, versuchte Auktionator Matthias Knake das Bietspiel zu animieren. Doch vergebens, das Mindestgebot von 1.260.000 Euro für das gesamte Grundstück von 6169 Quadratmetern blieb aus. Auch für den Verkauf der Gaststätte nebst Wohnhaus für 700.000 Euro strecke keiner der Anwesenden eine Bieterkarte in die Höhe.
Bieten per Telefon oder Bieterkarte
Insgesamt 12 Objekte aus Duisburg kamen bei der Versteigerung des Berliner Auktionshauses Karhausen unter den Hammer. Dabei reichte die Bandbreite der zu ersteigernden Immobilien von der Szenegastronomie über Wohnhäuser bis hin zu einem Grundstück mit Kleingärten in Rheinnähe. 30 Bieterkarten wurden vorab verteilt.
Die Interessenten hatten drei Möglichkeiten mitzubieten: Sie konnten ein persönliches Gebot abgeben und dazu die Bieterkarte hochhalten, per Telefon oder durch einen vorher eingereichten schriftlichen Bietungsauftrag mitmischen. In solchen Fällen bietet das Auktionshaus im Namen des Interessenten.
Wohnhaus in Hochfeld erzielt höchsten Verkaufswert der Versteigerung
Für ein Wohn- und Geschäftshaus in Hochfeld gingen vorab zwei solcher schriftlichen Gebote ein. Das Eckhaus an der Bachstraße 34, 1897 erbaut und viergeschossig, mit auffälliger Stuckfassade und rotem Anstrich wurde vom Auktionator als „zweites Highlight“ angepriesen. Der Mindestpreis lag bei 695.000 Euro. Und die unzähligen Schaulustigen im Raum wurden nicht enttäuscht.
Zwei Telefon-Interessenten überboten sich gegenseitig, bis der Bieter mit der Nummer 7 den Zuschlag erhielt – für 755.000 Euro wechselte das Gebäude den Besitzer. Kein Objekt erzielte an diesem Tag einen höheren Erlös. Der Glückliche bleibt für die Anwesenden im Raum unbekannt.
Duisburg sei interessant für Investoren
Ein wahrer Bieterzweikampf im Raum entwickelte sich bei einem Mehrfamilienhaus mit Baugrundstück an der Amtsgerichtstraße in Ruhrort. Bei 135.000 Euro lag der Mindestpreis – den Zuschlag erhielt Sakol Gigollaj aus Duisburg bei einem Preis von 196.000 Euro.
„Mein Limit lag bei 200.000 Euro“, sagt er nach der Auktion. Das Wohnhaus möchte der Duisburger nun sanieren und das angrenzende Grundstück bebauen. Unmittelbar nach der Auktion fand die notarielle Beurkundung statt, so dass der Eigentümerwechsel noch an Ort und Stelle vollzogen wurde.
Als „gute Geldanlagemöglichkeit“ bezeichnet Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, den Duisburger Immobilienmarkt. Der Markt in benachbarten A-Standorten wie Düsseldorf sei leergefegt, so Meurer. „B-Standorte“, zu denen Meurer Duisburg zählt, seien deshalb attraktiv. „Sie haben ein hohes Preispotenzial.“
Messe „Gimdu“
Die Immobilien-Auktion war Teil der Duisburger Messe für Gewerbeimmobilien (Gimdu). Die Messe wird von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung veranstaltet.
Die Gimdu ist der bewusste Gegenentwurf zur Expo Real in München: lokal statt national und international, an kleine Anleger gerichtet statt an die ganz Großen.