Duisburg. „Am Wasserturm“ in Duisburg-Hochfeld plant Aurelis den Unternehmerpark der Zukunft: Stromtankstelle und Foodtruck sollen Firmen anziehen.
Hochfeld bekommt einen neuen Unternehmerpark: Auf fast 47.000 Quadratmetern errichtet der Immobilienentwickler Aurelis unter dem Namen „Am Wasserturm“ ein Gewerbegebiet, das richtungsweisend weit über die Stadtgrenzen hinaus sein soll: Das Konzept für das Gebiet rund um den namengebenden Wasserturm an der Heerstraße ist der Prototyp einer neuen Art von Unternehmerpark, das Aurelis bundesweit ausrollen will. Zum Erfolg ist das Modellprojekt schon vor dem Start geworden.
6,5 Millionen Euro investiert Aurelis für den ersten Bauabschnitt. Davon entstehen sieben Hallen mit insgesamt gut 6.000 Quadratmetern Fläche und Büros auf gut 1.200 Quadratmetern, außerdem zwei Freilagerflächen und knapp 100 Parkplätze. Bis Ende des Jahres 2020 soll der erste Gewerbepark fertig sein.
Zielgruppe sind Firmen aus Dienstleistung, Lager, Logistik
Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen aus den Branchen Dienstleistung, Lager und Logistik. Aurelis strebt vor dem Bau eine Vermietung von 30 bis 40 Prozent an. „Wir bauen für den Mieter“, erklärt Michael Buchholz. Der Leiter der Aurelis Region West meint das wörtlich: Im Rahmen von Platz und Bebauungsplan können interessierte Firmen Hallen- und Büroflächen nach ihren Bedürfnissen mieten; nicht nur, was die Fläche angeht, sondern auch im Hinblick auf Wünsche wie E-Bike- oder Fahrradstationen. Dazu bietet der neue Unternehmerpark eine kostenlose Stromtankstelle und kostenfreies W-LAN. Eine Aufenthaltsfläche mit Sitzmöglichkeiten und einem Platz für wechselnde Gastronomiestände wie einen Foodtruck soll dem Gewerbegebiet „Am Wasserturm“ Campus-Charakter verleihen. Außerdem entwickelt Aurelis zurzeit eine Mieter-App, die den Mitarbeitern der ansässigen Unternehmen zeigen will, wo in der Umgebung sie bestimmte Dienstleistungen in Anspruch nehmen können – und sei es ein geeignetes Restaurant für ein Geschäftsessen.
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Firmen sollen nach Bedarf wachsen oder schrumpfen können
Flexibilität soll das neue Gebiet prägen. Anmietungen sind zwischen 400 und 4.000 Quadratmetern möglich, Unternehmen sollen innerhalb des Parks nach Bedarf wachsen oder schrumpfen können. Beispiel: Eine Firma meldet Insolvenz an, eine andere will Teile übernehmen, wieder eine andere sich verkleinern. Aurelis will in solchen Fällen „proaktiv auf die Mieter zugehen und zur Not auch mal einen Umzug bezahlen“, um aus vielen kleinen Gewerbeflächen eine große, attraktive schaffen und anbieten zu können. Dazu kommt eine Elementbauweise: Rampen oder Tore können je nach Bedarf gebaut oder auch wieder entfernt werden.
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Das Konzept kommt in zweifacher Hinsicht an. Zum einen bei Firmen, die Flächen anmieten wollen: „Es gibt bereits zwei Interessenten“, verrät Michael Buchholz, dabei habe die Vermarktung gerade erst begonnen. Sie stammen aus dem Maschinensegment des Tiefbausektors.
Auch Düsseldorf will das Duisburger Konzept umsetzen
Zum anderen bei Städten, die sich ebenfalls für den Prototypen des Gewerbeparks der Zukunft interessieren: Schon jetzt steht fest, dass Aurelis das Duisburger Konzept auf andere Städte übertragen wird, darunter mittelfristig unter anderem Düsseldorf, Krefeld und Köln. Das Konzept für den Unternehmerpark ist dabei eine Blaupause, die jede Stadt individuell auf ihre Bedürfnisse anpassen kann, basierend auf bestimmten Standards bei Bau, Bewirtschaftung und Vermarktung. Überzeugt haben dürfte der Erfolg des Immobilienentwicklers beim Vorläufer des jetzigen Prototypen: In Homberg kaufte Aurelis 2017 einen Gewerbepark, dessen Leerstand man nach eigenen Angaben von 40 auf unter 5 Prozent gesenkt hat. Die Ideen im Homberger Unternehmerpark entsprächen zu 70 Prozent dem Prototypen „Am Wasserturm“, so Michael Buchholz.
Die Verwaltung schätzt das jüngste Projekt von Aurelis. Als „Erfolgsprodukt“ bewertet Wirtschaftsdezernent Andree Haack den Unternehmerpark. Oberbürgermeister Sören Link (SPD) pflichtet ihm bei: „Das Muster für neue Gewerbeparks entsteht in Duisburg. Das zeigt, was für Potenzial Duisburg hat.“