Duisburg. Manni Breuckmann hat beim Landhaustreff in Duisburg mit Fußballmanager Andreas Rettig gesprochen. Dabei kam Stefan Effenberg nicht gut weg.
Manni Breuckmanns Talk-Gast weckte Erinnerungen an schlimme MSV-Zeiten: Am Dienstagabend war Fußballmanager Andreas Rettig beim 44. Landhaustreff im Huckinger Hotel Milser zu Gast. Der sich derzeit in einer Auszeit befindliche Fußballfunktionär mit den Stationen Bayer Leverkusen, SC Freiburg, 1. FC Köln und FC St. Pauli war 2013 auch Geschäftsführer bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). In diese Zeit fielen der Lizenzentzug des MSV und der damit verbundene Zwangsabstieg in die dritte Liga. Rettig erinnerte sich: „Das war schon alles sehr traurig, zudem der Lizenzentzug vermeidbar gewesen wäre. Das war auch keine Frage der Liquidität, entscheidend waren klare handwerkliche Fehler bei der Einreichung der erforderlichen Unterlagen.“
Der Fußball-Fachmann nannte die Gründe, die zur Lizenzverweigerung führten: „Es wurden fahrlässig Fristen für das Einreichen der Unterlagen versäumt, wir konnten nicht anders handeln, die Spielregeln gelten für alle.“ Bundesliga-Kultreporter Breuckmann, der seit vielen Jahren den Landhaustreff moderiert, bezeichnete Andreas Rettig flapsig als die Greta Thunberg des deutschen Fußballs. Damit brachte er zum Ausdruck, dass Rettig klar Position gegen die immer schneller fortschreitende Kommerzialisierung des Profi-Fußballs bezieht. Das machte der Kölner auch beim Landhaustreff deutlich: „Es hat bereits eine emotionale Entfremdung vom Verein eingesetzt. International beherrschen große Finanzakteure den Vereinsfußball. Diesen Weg sollten wir nicht mitgehen, auch wenn es dadurch immer schwieriger wird, konkurrenzfähig zu bleiben.“
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Breuckmann verteilt Spitze gegen Effenberg und den KFC Uerdingen
Gefrotzelt wird beim Landhaus-Talk gerne. Dafür sorgt schon WDR-Mann Breuckmann. „Du könntest doch jetzt gut als TV-Experte arbeiten“, schlug er seinem Gesprächspartner vor. Als Andreas Rettig sich darauf nicht einlassen wollte und antwortete, „danach kann man doch nichts anderes mehr machen“ widersprach Breuckmann schmunzelnd: „Wieso, du kannst dann immer noch in Krefeld als Russenknecht arbeiten.“ Gemeint war damit eindeutig Stefan Effenberg, der als Sky- Experte seit kurzem beim KFC Uerdingen unter dem russischen Clubchef und Mäzen Ponomarev als Manager tätig ist.
Damit war eigentlich schon ein perfekter Übergang zum abschließenden Satire-Auftritt von René Steinberg gelungen. Der machte nach dem Hauptgang (der Talk-Abend wird jeweils von einem Dreigang-Menü begleitet) auch kabarettistisch nahtlos weiter. Der aus zahlreichen Hörfunk-Sendungen bekannte Mülheimer Comedian machte sich über die seiner Meinung nach ziemlich daneben liegenden Fußball- TV- Übertragungen des Privatsenders RTL lustig: „Die können das einfach nicht. Das ist, als ob Dolly Buster bei Arte aus der Bibel vorliest.“
Moderator Sven Pistor beim Talk im Steinhof
Der nächste Landhaustreff findet am 3. Februar 2020 statt. Talkgast ist der aus vielen Fernsehsendungen bekannte Spitzenkoch Johann Lafer. René Steinberg ist bereits am 27. November 2019 wieder in Duisburg zu sehen. Um 20 Uhr gibt es im Steinhof die nächste Folge seiner Mix-Show. Zu den Gästen gehört diesmal auch der WDR-Bundesligamoderator Sven Pistor.