Duisburg. Mit ihrem Podcast „PoLaDu“ sind Schüler des Duisburger Landfermann-Gymnasiums für den deutschen Multimediapreis nominiert.

Seit etwa einem Jahr produzieren Schülerinnen und Schüler den Podcast des Landfermann-Gymnasiums Duisburg, kurz „PoLaDu“. Bei ihrer Lehrerin Linda Basha lernt die zehnköpfige Gruppe, wie man mit Mikrofonen umgeht, Texte schreibt und Interviewpartner findet. Zwölf Folgen sind bisher erschienen. Nun winkt den Nachwuchsjournalisten eine Auszeichnung.

Schüler des Landfermann-Gymnasiums für Multimediapreis nominiert

Bei den zehn Schülerinnen und Schülern der Podcast-AG am Landfermann-Gymnasium dreht sich gerade alles um den 23. November: Dann wird in Dresden der Deutsche Multimediapreis mb21 verliehen. Seit kurzem ist ihr Projekt „PoLaDu“ eines der Nominierten. Vom 22. bis zum 24. November fährt die ganze AG in die sächsische Landeshauptstadt. „Wir haben fast nichts anderes mehr im Kopf“, sagt Kayra Su Isimer.

In der Podcast-AG des Landfermann-Gymnasiums werden Audiobeiträge aufgenommen und geschnitten.
In der Podcast-AG des Landfermann-Gymnasiums werden Audiobeiträge aufgenommen und geschnitten. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

Entstanden ist die Idee für den eigenen Podcast im vergangenen Jahr: Der stellvertretende Schulleiter Jürgen Tasch und Jürgen Mickley vom Medienforum Duisburg hatten ein ähnliches Projekt schon einmal an einer anderen Schule gestartet. Nun sollte es auch am Landfermann-Gymnasium realisiert werden. Weil sie besonders kompetent im Bereich Medien sei, haben sie Linda Basha für die Leitung angefragt. Die 28-Jährige unterrichtet eigentlich die Fächer Geschichte, Erdkunde und Mathematik.

Worum es in dem Podcast gehen soll, bestimmen die Schüler selbst

Seitdem produzieren die 13- und 14-Jährigen jeden Freitag in der siebten und achten Stunde einen Podcast. Sie sprechen über Themen wie beispielsweise den Spanienaustausch oder die Tanz-AG. Auch von den Fridays-for Future-Demonstrationen haben sie schon berichtet. Immer wieder kommen auch Lehrer zu Wort, die sich in Interviews den Fragen der Schüler stellen. Im zweiwöchigen Rhythmus wird ein neuer Beitrag ausgestrahlt. Die rund zwanzigminütigen Audiobeiträge sind im Internet abrufbar. „Ab Weihnachten sollen sie auch im Bürgerfunk laufen“, sagt Basha.

Schüler des Duisburger Landfermann-Gymnasiums sind mit ihrem Podcast „PoLaDu“ für den Deutschen Multimediapreis nominiert.
Schüler des Duisburger Landfermann-Gymnasiums sind mit ihrem Podcast „PoLaDu“ für den Deutschen Multimediapreis nominiert. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

Und wie läuft so eine Redaktionssitzung bei „PoLaDu“ ab? „Wir besprechen, was getan werden muss, wer was macht und wer noch nichts zu tun hat“, erklärt Fiza Awan. Sie leitet die Redaktion zusammen mit Fynn Heinzelmann. Danach geht es los: Es werden Texte geschrieben, eingesprochen und Interviews geführt. Am Ende muss der Beitrag auch geschnitten werden. Das übernehmen größtenteils noch die Betreuer um Linda Basha und Jürgen Mickley vom Medienforum Duisburg.

Gymnasium will auf die individuelle Bildung der Schüler eingehen

Die Podcast-AG sei eines der Projekte, mit denen die Schule auf die individuelle Bildung der Schüler eingehe. „Losgelöst vom regulären Unterricht sollen die Jugendlichen herausfinden, was ihnen liegt und was sie gut können“, erläutert Linda Basha den pädagogischen Hintergrund. Für die Schüler sei es toll, weil sie sofort ein fertiges Produkt in den Händen hielten.

Dass sie jetzt für den Preis nominiert sind, freut die zehnköpfige Gruppe besonders: „Wir sind stolz, weil wir uns so viel Mühe gegeben haben und jetzt sehen, wohin das führen kann“, sagt Sueda Ekinci. Zunächst führt sie ihr Weg im November nach Dresden zur Preisverleihung. Später können sich einige vorstellen, selber auch im Journalismus zu arbeiten. In der Podcast-AG legen sie den Grundstein dafür: „Ich finde es jetzt einfacher, Menschen anzusprechen“, sagt Elisa Dunin-Majewkski. Ihr Mitschüler Sten Thyselius berichtet: „Wir haben gelernt, Texte zu schreiben und zu kürzen“. Kayra Su Isimer hat auch schon ihr erstes Praktikum beim WDR absolviert. Für Sunna hingegen soll es beruflich in eine andere Richtung gehen. Sie möchte Ingenieurin werden. Schon jetzt kümmert sie sich um die technischen Details bei „PoLaDu“.