Duisburg. Beim Halloween-Run im Landschaftspark Nord haben am Donnerstag mehr als 3200 Läufer eine Kostümparty gefeiert. Richtig gruselig waren die Staus.
Gruselige Gestalten, Catering und laute Musik: Was auf den ersten Blick wie eine typische Halloween-Party wirkt, ist gleichzeitig ein sportliches Event: Zum neunten Halloween-Run sind am Donnerstagabend rund 3200 Teilnehmer in den Landschaftspark Nord gekommen. Die meisten von ihnen haben sich mit viel Liebe zum Detail in kreative Kostüme geworfen, um beim Fest der Untoten stilgerecht an den Start zu gehen. Weil viele der Teilnehmer auf dem Weg im abendlichen Verkehrschaos feststeckten, mussten drei der vier Starts verschoben werden.
Halloween-Run: „Joker“ als Inspiration
Sie haben sich viel Mühe gegeben: Im Start- und Zielbereich des Halloween-Runs blickt man in kreidebleiche Gesichter, sieht feuerrote Perücken und immer wieder die markante Fratze des Jokers mit seinem breiten, roten Lachen und den grün gefärbten Haaren. Der Kinofilm mit Joaquin Phoenix scheint einige Läufer bei ihrer Kostümwahl inspiriert zu haben. Batman hingegen ist selten zu sehen.
Dafür ist ein anderer Held gekommen: Dirk Hölken arbeitet ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Herne. In kompletter Montur geht er auf die Fünf-Kilometer-Strecke – samt Sauerstoffflasche. Und weil das wenig gruselig ist, trägt er eine Zombie-Maske.
Für Fragen hat er wenig Zeit. Eine Fotografin des Veranstalters hat ihn schon auf dem Radar, denn er könnte ein potenzieller Kandidat für das beste Kostüm des Abends sein. Fünf besonders ausgefallene Verkleidungen werden bei der Siegerehrung ausgezeichnet.
Läufe wurden wegen Stau um eine Viertelstunde verschoben
Dean Calzawara könnte dafür auch in Frage kommen: Schließlich hat er gerade den 500 Meter langen Bambinilauf hinter sich gebracht – und das obwohl ein Messer in seinem Kopf steckt. An seiner Wange ist noch Kunstblut zu sehen. Aber der Siebenjährige ist als toter Professor unterwegs, wie er selbst sagt. Auf die Frage, wie er als Toter denn mitlaufen könne, hat er eine schlagfertige Antwort parat: „Ich bin eben ein Zombie.“
9. Halloween Run
Da hat er Glück, dass ihn die Gruppe um Manuel und Tine noch nicht entdeckt hat. Als Ghostbusters verkleidet, wollen sie nämlich für Recht und Ordnung sorgen. „Wir haben gehört, dass viele Geister hier sind“, erklärt Tine.
Wie Feuerwehrmann Dirk wollen sich auch die Geisterjäger gleich auf die kürzere der beiden Strecken für Erwachsene begeben. Der Startschuss für den Fünf-Kilometer-Lauf war eigentlich für 18.30 Uhr vorgesehen. Doch nach dem Lauf der Bambinis um 17.30 Uhr wurden die späteren Läufe um eine Viertelstunde nach hinten verschoben. Die Veranstalter reagierten damit auf jene Teilnehmer, die durch Staus auf dem Weg zum Landschaftspark Nord sonst womöglich ihren Start verpasst hätten.
Location im Landschaftspark spricht Läufer an
Nico und Rocco haben davon wahrscheinlich nichts mitbekommen. Nach ihrem Lauf stehen die sechs und vier Jahre alten Jungs zusammen mit Tante Natalie beim Kürbisschnitzen an.
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Sebastian Els und Laura Hilgers haben die Anstrengung da gerade erst vor sich: Sie nehmen die zehn Kilometer in Angriff. Für den Geist und die Fledermaus sollte das aber kein Problem sein: Die beiden quälen sich zusammen regelmäßig über Hindernisläufe. Für den Halloween Run sind sie extra aus der Eifel nach Duisburg gekommen.
Und wie steht man die Distanz trotz Maskierung durch? „Die Maske sollte aus Schaumstoff und nicht aus Plastik sein“, erklärt Sebastian. Außerdem rät er zu einem locker sitzenden Oberteil. Wie sie den restlichen Abend verbringen, wissen sie noch nicht. Zuerst einmal wollen sie die Location während des Laufs genießen.