Duisburg. Wir das Musical „Wallace“ nach dem Insolvenzantrag je in Duisburg aufgeführt? In den Planungen gibt es zu viele unbeantwortete Fragen.
Die Musical-Produktion „Wallace“ steht nicht erst seit dem Insolvenzantrag auf wackeligen Bühnenbrettern. Von Anfang an war klar, dass der finanzielle Spielraum für die Produktion eng sein würde. Wie eng er ist, zeigt sich unter anderem daran, dass die Beteiligten quasi auf Erfolgsbasis arbeiten.
Man darf aber auch daran zweifeln, dass ein Mittelalter-Stück über den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace, der in Deutschland auch nicht annähernd so bekannt ist wie Krimimeister Edgar Wallace, die Zugkraft entwickelt, 100 Vorstellungen im TaM auch nur annähernd zu füllen. Das kommerziell klug ausgedachte Wolfgang-Petry-Musical „Wahnsinn“, das auf eine große Fan- und Feiergemeinde zielte und hoch professionell umgesetzt wurde, war „nur“ gut zwei Monate im TaM zu sehen, bevor es weiterzog und inzwischen durch bundesdeutschen Hallen tingelt.
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Lebenstraum „Braveheart“ zerbricht an Namensrechten
Die Zeiten, als Musicals im Dauerbetrieb gewinnbringend liefen, sind vorbei (ewige Ausnahme: „Starlight Express“). Siehe den Rückzug des Hamburger Branchenriesen Stage Entertainment aus dem Ruhrgebiet. Aber Wolfgang DeMarco verfolgt seinen Lebenstraum, „Braveheart“ auf die Bühne zu bringen, inzwischen seit so vielen Jahren, dass er den Bezug zur Realität verloren zu haben scheint. Weil er den Filmtitel nicht bezahlen konnte, musste „Wallace“ her, die blutige Geschichte soll familientauglich weichgespült werden. Hinzu kommt, dass als Musical-Standort nur noch Städte wie Hamburg erfolgreich sind, die als Ausflugspaket für Wochenendtouristen passen – Hafenrundfahrt, Musical, Reeperbahn, Fischmarkt.
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