Duisburg. Seit vier Verhandlungstagen steht ein Duisburger wegen Überfalls auf einen Eiermann in Walsum vor dem Landgericht. Zwei weitere werden folgen.
Auch am vierten Verhandlungstag im Prozess gegen einen 36-jährigen Duisburger blieb das erwartete Urteil aus. Am 18. Juli 2018 soll er in Walsum einen Verkaufswagen überfallen haben. In dem Sicherungsverfahren muss das Gericht über den Antrag der Staatsanwaltschaft entscheiden, den psychisch gestörten Mann zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen.
Schon vor der Tat war der Beschuldigte Zeugen aufgefallen, weil er laut die Idee äußerte, man könne den Eiermann doch mal überfallen. Von dem Umstand, dass der Inhaber des Verkaufswagens sofort die Verkaufsklappe schloss, als der 36-Jährige mit einem Messer herumfuchtelte, ließ sich der Beschuldigte nicht abhalten. Erfolglos versuchte er, sich dennoch in den Wagen zu winden und in die Kasse zu greifen.
Vernehmung eines Pharmakologen soll Aufschluss geben
Als der Eiermann schließlich einfach davon fuhr, trabte der 36-Jährige neben dem Wagen her und stach wütend auf die Beifahrertür ein, wobei er sich selbst verletzte. Auf dem Parkplatz eines Discounters an der Friedrich-Ebert-Straße forderte er zwei Polizisten schließlich dazu auf, ihn zu erschießen. Die konnten ihn aber mit Hilfe von Pfefferspray, das allerdings stark verzögert wirkte, überwältigen.
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Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte nicht ausschließen können, dass der Beschuldigte zur Tatzeit nicht schuldfähig gewesen sei. Er führte die psychotischen Zustände des 36-Jährigen auf den Missbrauch von Alkohol und verbotenen Substanzen zurück. Der Verteidiger hat allerdings eine andere Erklärung für den Wahn seines Mandanten. Der nämlich hatte vor der Tat erstmals ein Medikament eingenommen, dessen Nebenwirkungen, insbesondere in Verbindung mit Alkohol, genau zum Tatverhalten des Beschuldigten passen.
Auf Antrag der Verteidigung soll nun ein Pharmakologe noch einmal dazu befragt werden. Bis zum 20. November sind zwei weitere Verhandlungstage vorgesehen.