Duisburg. Ein 34-Jähriger soll in Duisburg einen Mann durch Schläge mit einem Kantholz schwer verletzt haben. Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag.

Ein brutaler Übergriff soll sich am 27. Januar in einem Mehrfamilienhaus an der Katharinenstraße in Marxloh ereignet haben. Drei Männer drangen in eine Wohnung ein. Einer soll einen 30-Jährigen durch Schläge mit einem Kantholz schwer verletzt haben. Der mutmaßliche Täter soll ein 34-jähriger Mann aus Monheim sein. Seit Mittwoch steht er wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz.

Laut Anklage soll er mit zwei gesondert verfolgten Mittätern in die Wohnung gestürmt sein, in der sich mehrere Personen aufgehalten haben sollen. Man suchte einen Mann, fand ihn aber nicht. Zeugen sollen von den drei Eindringlingen geschlagen worden sein. Am Ende soll sich die Gewalt auf einen 30-Jährigen konzentriert haben.

Prozess in Duisburg: Schlag in den Rücken und gegen den Kopf

Der Angeklagte soll ihm mit einem gut einen Meter langen massiven Kantholz in die Nierengegend geschlagen haben, wobei zwei Lendenwirbel verletzt worden sein sollen. Als der Geschädigte zu Boden ging und sich aufgrund der Rückenverletzung nicht mehr rühren konnte, soll der 33-Jährige ihm das Kantholz vor den Kopf geschlagen haben. Danach soll der Angeklagte, ohne sich weiter um den Schwerverletzten zu kümmern, den Tatort verlassen haben.

Das Opfer landete mit einem Schädelbruch in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Dort brach sein Kreislauf zusammen. Er musste künstlich beatmet werden. Ein Rechtsmediziner, der die Verletzungen anhand von Fotos und Krankenunterlagen bewertete, ging beim Prozessauftakt von einer lebensbedrohenden Verletzung aus.

Angeklagter schwieg zu Prozessbeginn

Der 30-Jährige schwieg zu Prozessbeginn zu dem Vorwurf. „Unser Mandant wird derzeit keine Angaben machen“, so die Verteidiger. „Er steht aber zu seinen früheren Einlassungen.“ Frühere Erklärungen des Mannes, der seit dem 15. Februar in Untersuchungshaft sitzt, will die Kammer deshalb an einem der kommenden Verhandlungstage verlesen. Bis Ende des Jahres sind vier weitere Sitzungstermine vorgesehen.

Ob die Hauptverhandlung das Motiv für die Tat vollständig aufklären kann, bleibt abzuwarten. Möglicher Hintergrund könnte eine seit längerem währende Auseinandersetzung zweier russischer Gruppen sein, deren Geschäfte nicht immer legal gewesen sein sollen.

Die zwei Männer, die den Angeklagten am Tattag begleitet und Zeugen geschlagen haben sollen, waren zunächst als Mittäter angeklagt worden. Die Kammer sah zwar einen hinreichenden Verdacht wegen Körperverletzung, jedoch keine Mitwirkung an dem versuchten Totschlag. Das Verfahren wurde daher abgetrennt und beim Amtsgericht eröffnet. Dort werden sich die zwei Männer demnächst wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verantworten müssen.