Duisburg-Neudorf. Mit kreativen Ideen und viel Engagement wollen Neudorfer das Klima in ihrem Stadtteil verbessern. Der Sternbuschweg gilt als Hotspot.
Viel Verkehr, wenig Grün. Im Sommer glühen Straße und Gehweg. Der Sternbuschweg in Neudorf ist einer der wärmsten Ort in der Stadt – das geht aus einem Wärmeatlas hervor. In den warmen Monaten gilt die Straße als echter Hotspot. Eine Gruppe von engagierten Neudorfern möchte das ändern, mit kleinen Aktionen, die hoffentlich eine große Wirkung haben könnten. Bei einem Treff und anschließendem Rundgang haben sie ihre Ideen vorgestellt.
Kurt Walter, Stadthistoriker und Campusgärtner der Uni Duisburg, hat zu dem Rundgang geladen und freut sich über die vielen Ideen. ,,Wir alle müssen gemeinsam etwas tun, um das Klima wirklich zu schützen’’, findet er. Schon in den vergangenen Wochen hat sich die kleine Gruppe Gedanken gemacht – und ist auch direkt aktiv geworden.
Zu viel Asphalt und zu wenig Grünfläche sorgen für Hitze am Sternbuschweg
Isabelle Ossadnik wohnt gerne in Neudorf. Dass der Sternbuschweg so schlechte Werte hat und deutlich heißer ist, als andere Orte in der Stadt, passt ihr gar nicht. ,,Es gibt einfach zu wenig Grünflächen und sehr viel Asphalt, der sich aufheizt’’, sagt sie. Vor allem gibt es viele Parkplätze. ,,Hier reiht sich ein Discounter an den nächsten. Das ist gut für die Nahversorgung, aber auch ein bisschen viel. Vor allem, weil alle so große Parkplätze haben, die sich im Sommer extrem aufheizen’’, sagt Walter.
Ossadnik hat daher Kontakt mit Aldi aufgenommen. Ihr Vorschlag: Lochziegel oder Rasengitter statt plattem Asphalt. ,,So könnte Regen in die Erde eindringen und würde nicht an der Oberfläche verdunsten. Ich denke, das könnte helfen’’, sagt sie. Auf ihre Mail habe es allerdings nur eine standardisierte Antwort gegeben. Sie wolle aber am Ball bleiben.
Aktivisten hoffen, dass mehr Menschen mit dem Rad einkaufen fahren
Jan Büddefeld hat sich mit einer Idee an die Uni Duisburg gewandt. ,,Die Uni ist direkt in der Nähe. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Bepflanzung der Dächer für das Klima gut wäre’’, sagt er. Er wolle diesbezüglich weiter nachhaken und so vielleicht weitere Ideen mit anderen Studierenden entwickeln. Elfie Baumann will auch die Supermärkte ansprechen. ,,Ich glaube, wenn sie Packtaschen für Gepäckträger ausgeben würden, würde das vielleicht einige motivieren, mit dem Fahrrad einkaufen zu fahren’’, denkt sie. ,,Gerade hier auf dem Sternbuschweg herrscht ja immer Verkehr. Da würde es sicher sehr viel Entlastung bringen, wenn die Menschen aus der Nachbarschaft immer mal wieder das Rad nutzen würden, wenn sie hier unterwegs sind’’, sagt sie.
Klimaschützer pflanzen Blumen und Bäumchen und wollen so Aufmerksamkeit erregen
Neben einem regen Austausch ihrer Ideen, wurden die Teilnehmer auch an einigen Blumenbeeten aktiv. Sie pflanzten Blumen und Buchsbäumchen. ,,Es gibt hier zwei Stellen, wo bis vor einiger Zeit Bäume standen. Sie waren alt und mussten weg. Leider sorgt die Stadt nicht für Nachschub. Die Buchsbäume sind symbolisch. Eigentlich müsste man große Linden pflanzen’’, sagt Walter.