Homberg. Die ehrenamtlichen Helfer der Hochheider Tasche suchen weitere Unterstützung und sprechen über ihre Pläne für die nächsten Monate
Manchmal ist es ein Plausch und ein Laib Brot, der Menschen den Tag versüßt. Oft fehlt es am Lebensnotwendigen. Der Kühlschrank ist leer. Es ist ein Gefühl, das viele Menschen in Hochheide bedrückt. Die Aktiven der Lebensmittelausgabe Hochheider Tasche helfen. Das Geschäft an der Ehrenstraße 14 ist an den Ausgabeterminen immer gefüllt.
„Jede Woche kommen 130 Menschen zu uns“, erklärte Conny Pauly, Leiterin der Ausgabe der Hochheider Tasche. Menschen jeden Alters stellen sich an und werden per Wartenummer an die Ladentheke gerufen. Wichtig ist der Hartz-IV-Nachweis, der zum Entgegennehmen der Ausgabewaren berechtigt. „Das ist oft eine Schamhürde, die wir mit persönlichen Gesprächen durchbrechen“, so Pauly. Für zwei Euro bekommen die Kunden mehr, als sie im üblichen Supermarkt kaufen könnten. Mehl, Nudeln, Tomaten und Quark gehören zum gutsortierten Sortiment. „Wir lagern dreieinhalb Tonnen Waren“, sagte Paul Kühl.
15 Kooperationspartner werden angefahren
Kühl macht sich immer freitags auf den Weg, um bei der Moerser Firma Corpedo Obstsaft abzuholen. Kisten und Tüten werden geschleppt und mit dem 2,8-Tonner transportiert. Montags geht es ab 6.30 Uhr los, um guterhaltene Ware zu bekommen. Großmärkte, Discounter und Kooperationspartner wie pakistanische Lebensmittelläden gehören zu den gut 15 Anfahrtsadressen.
„Unterstützung erfahren wir auch von Kindergärten und Schulen“, sagte Pauly. Beispielsweise sammelten Kinder des Rheinhausener Kindergartens Christus König mit Bollerwagen an Erntedank Lebensmittel in Geschäften. Nun stand die Quartalsplanung an. Die fünf Sprecher Pauly, Kühl, Heinz-Hubert Jansen, Helene Zimmermann, Annette Matt besprachen kommende Aktionen. „Im November stellen wir den Kinderwunschbaum und den Seniorenwunschbaum auf“, berichtete Jansen. Der für Kinder wird bei Edeka Rywotzki in Moers-Scherpenberg stehen. Der für die Senioren findet seinen Platz im Café Klamotte.
Industriekühlschrank gesucht
Kinder bis zehn Jahren können bei der Aktion mitmachen. Geschenkwünsche im Wert von 20 Euro sind möglich. Die Wunschzettel werden von Jansen und Pauly an die Bäume gehangen. „Jeder kann sich einen Zettel mitnehmen und Wünsche erfüllen“, so Jansen. Wichtig ist, dass die Geschenke nicht eingepackt zur Hochheider Tasche gegeben werden, damit das Geschenk überprüft werden kann. Kaffee und Wellnessgutscheine gehörten letztes Jahr zu den Gaben. „Die Kinder und Senioren hatten Tränen in den Augen, weil sie nie so toll beschenkt wurden“, sagte Pauly. Wunschzettel, die übrig bleiben, werden von der Aumund-Stiftung abgenommen, so dass jeder Bedürftige beschenkt wird. Am 14. Dezember gibt es für alle Kunden ein Weihnachtsessen, geliefert vom DRK-Haus am Sandberg, samt Weihnachtsmusik der Sängerin Ella-M. Das Credo des Hilfsteams bleibt klar: „Wir wünschen uns, dass alle ihre Sorgen für diesen Moment vergessen.“
Es mangelt an Brot und Backwaren
Die Hochheider Tasche lebt von Spenden. „Es mangelt an Brot- und Backwaren“, erklärte Pauly. „Wenn wir eine Bäckerei finden würden, die uns unterstützen könnte, wäre das großartig.“ Momentan wird auch ein Industriekühlschrank benötigt. Entsprechende Kühlschrankspenden werden entgegengenommen.
Das Team aus 28 Ehrenamtlern sucht noch Kollegen als Fahrer und Beifahrer für den 2,8-Tonner-Transportwagen. Voraussetzungen: Entsprechender Führerschein, körperliche Belastbarkeit und ein großes Herz. Im Café sucht Annette Matt mittwochsvormittags Helfer.
Interessierte können sich per Mail unter kontakt@hochheider-tasche.de sowie vorzugsweise dienstags und mittwochs unter 0152/05724393 melden.