Duisburg/München. Arcelor-Mittal hat einen Investor gefunden, der das Quartier „RheinOrt“ mitbauen will: Ferraro wird das Drahtwalzwerk schnellstmöglich abreißen.

Die Duisburger Delegation konnte am Dienstag auf der Immobilienmesse Expo Real Fortschritte bei einem weiteren Mega-Projekt vermelden: Die saarländische Ferraro Group steigt als Investor bei der Entwicklung des neuen Hochfelder Stadtquartiers „RheinOrt“ ein. In wenigen Monaten bereits will Ferraro mit dem Abriss des Drahtwalzwerkes beginnen.

Duisburg an den Rhein: Wohnen und Arbeiten für 4500 Menschen

Hier soll der „Rheinort“ entstehen: Mit dem Abriss des alten Drahtwalzwerkes des Stahlkonzerns Arcelor-Mittal (Mitte rechts) möchte der neue Investor Ferraro schnellstmöglich beginnen.
Hier soll der „Rheinort“ entstehen: Mit dem Abriss des alten Drahtwalzwerkes des Stahlkonzerns Arcelor-Mittal (Mitte rechts) möchte der neue Investor Ferraro schnellstmöglich beginnen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

2015 endete die Drahtproduktion im Hochfelder Werk des Stahlkonzerns Arcelor-Mittal. Dessen insgesamt 60 Hektar großes Industrieareal im Südwesten der City kann damit für andere Zwecke genutzt werden. „Duisburg an den Rhein“ lautet die stadtplanerische Devise für das Gelände zwischen Rhein, Wanheimer Straße, Wörth- und Moerser Straße (Brücke der Solidarität): Etwa 27 Hektar des Grundstücks, auf dem heute noch alte Industrieanlagen stehen, sind als Baufläche für das gemischt genutzte Stadtquartier „RheinOrt“ vorgesehen. „Raum zum Arbeiten und Leben für 4500 Menschen“ sowie „beachtliches Potenzial für die Ansiedlung von Unternehmen“, sieht Wirtschaftsdezernent Andree Hack dort.

Vor einem Jahr hatte Arcelor-Mittal auf der Expo Real begonnen, „einen Kooperationspartner und Investor für die Entwicklung des Grundstücks zu suchen“, erklärten nun in München Sonia Chivite und Mario Dittmer von der Grundstücksentwicklungsgesellschaft des Stahlriesen. Am Ende einigte sich diese mit den Abbruchexperten der Ferraro Gruppe. Für deren Geschäftsleitung kündigte auf der Messe Harald Full an: „Wir werden das bereits erarbeitet Bebauungsplankonzept weiter vorantreiben.“ Ferraro sei nicht nur auf Rückbau und Recycling spezialisiert, sondern kümmere sich auch um „Projektentwicklung, Finanzierung und Planung“.

Grundschule, Kindertagesstätten und ein IGA-Zukunftsgarten

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Der Bebauungsplan sei „auf halber Strecke“, erläutert Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Auch das Düsseldorfer Planungsbüro Niemann und Steege arbeitet daran mit. 2021 soll der Bebauungsplan fertig und die Sanierung des Geländes bereits weit fortgeschritten sein, so Trappmann.

Pressekonferenz auf der Expo Real in München zum neuen „RheinOrt“ (v.l.): Andree Haack (Stadt Duisburg), Mario Dittmer (Arcelor-Mittal), Sonia Chivite (Arcelor-Mittal) Harald Full (Ferraro Group), Annegret Angerhausen-Reuter (GFW Duisburg), Ralf Meurer (GFW Duisburg) und Mustafa Kösebay (Drees & Sommer).
Pressekonferenz auf der Expo Real in München zum neuen „RheinOrt“ (v.l.): Andree Haack (Stadt Duisburg), Mario Dittmer (Arcelor-Mittal), Sonia Chivite (Arcelor-Mittal) Harald Full (Ferraro Group), Annegret Angerhausen-Reuter (GFW Duisburg), Ralf Meurer (GFW Duisburg) und Mustafa Kösebay (Drees & Sommer). © GFW Duisburg | Miriam Werner

In das neue Viertel, den Rheinort am Fluss, sollen auch eine Grundschule, eigene Kindertagesstätten und „weitere Quartierarbeitsplätze integriert werden“, so Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne.

Einen zusätzlichen Schub für das Projekt erhoffen sich die Beteiligten durch die Internationale Gartenschau der Metropole Ruhr 2027. Der benachbarte Rheinpark wird einer der drei geplanten Zukunftsgärten der IGA.