Duisburg. Tanja Neumann arbeitet als Hundesitterin und bekommt viele Anfragen. Die Suche nach einer Fläche für ein Betreuungsangebot war bisher vergebens.
Tanja Neumann hatte schon immer einen Bezug zu Hunden. Wenn sie als Kind schlecht geträumt hatte, kuschelte sie sich zu ihrem Hund unter den Wohnzimmertisch. „Natürlich habe ich den dann auch nett zugedeckt.“ Es sollte aber noch ein paar Jahre und Job-Stationen dauern, bevor sich die 43-Jährige auch beruflich mit Hunden beschäftigte. Am liebsten möchte sie eine Hundetagesstätte eröffnen.
Seit 2010 denkt sie darüber nach, steht auch immer wieder in engem Kontakt mit der Stadt. „Das ist immer sehr nett und geht auch schnell, aber leider war es bisher wenig zielführend.“ Die zahlreichen Flächen, die geprüft wurden, entpuppten sich immer als ungeeignet. Nun hat sich Tanja Neumann an unsere Redaktion gewandt und hofft, dass jemand vielleicht einen Tipp hat – oder sogar selbst ein passendes Gelände zur Verfügung stellen kann. Es sollte mindestens 1000 Quadratmeter groß sein.
Zusammenarbeit mit Psychologen und Therapeuten geplant
Nach der Schule fing Tanja Neumann zunächst eine Ausbildung als Krankenschwester an, merkte aber schnell, dass das nichts für sie ist. „Ich bin nicht systemkompatibel.“ Sie arbeitete zehn Jahre im Callcenter, jobbte und betreute neben ihren beiden Hunden immer wieder die tierischen Weggefährten von Bekannten und meldete einen gewerblichen Gassi-Geh-Service an. Die ausgebildete Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen hat einen guten Draht zu den Tieren. „Wir kommunizieren ganz leise. Bei uns gibt es kein ,Sitz und Platz’-Rumgeschreie“, erklärt sie den Unterschied zu Vereinen, in denen die Hunde sportlich ausgebildet werden sollen.
Auf ihren künftigen Platz sollen die Tiere nicht nur toben und spielen dürfen - auch Kooperationen mit Psychologen und Therapeuten wären denkbar. „Vielen Kinder, die Angst vor Hunden haben, wurde nie beigebracht, wie man richtig reagiert“, erzählt die Duisburgerin und berichtet von einem Jungen, der immer schreiend weggelaufen ist, sobald sich ein Vierbeiner näherte. Irgendwann brachte Tanja Neumann dem Kind bei, dem Hund ruhig und bestimmt zu signalisieren, dass man nicht abgeschleckt werden möchte. Das Kind war zufrieden und das Tier trollte sich.
Der Hundeplatz solle möglichst Abwechslung und Platz bieten für Spielhäuser, eine Schwimmmöglichkeit oder Sand. Bei ihren Recherchen mit der Stadt hat Tanja Neumann schon gelernt: „Außenbereiche sind der Landwirtschaft vorbehalten und Erholungsflächen kommen auch nicht in Frage.“ Nachgefragt bei der Stadt heißt es: „Eine Zulassung ist nur dort möglich, wo keine Anwohner gestört werden – zum Beispiel abseits von Wohnbebauung in Gewerbegebieten. Allerdings gelten auch in Gewerbegebieten Richtwerte – ein Schallgutachten muss daher zum Bauantrag auf jeden Fall vorgelegt werden.“
Tanja Neumann würde sich wünschen, dass es bald eine Lösung gibt. „Der Bedarf ist groß. Ich könnte mit noch viel mehr Hunden Gassi gehen, aber momentan habe ich keine Kapazitäten.“