Duisburg. Obwohl Duisburg in den vergangenen Jahren beim Personal gespart hat, stiegen die die Kosten für die Mitarbeiter deutlich. Das hat Gründe.
Die Stadt hat seit Anfang des Jahrzehnts gespart – auch beim Personal. Haushaltswirksam wurde das nicht – die Folgen spürten die Beschäftigten durch Mehrarbeit, die Bürger durch eine Verschlechterung der Dienstleistungen in vielen Bereichen der Verwaltung. Bei der Einbringung des Haushalts für 2020/21 versprachen OB Sören Link und Kämmerer Martin Murrack Verbesserungen.
Die Zahlen: Der Personaletat ist seit 2011, dem ersten Jahr des „Stärkungspaktes Stadtfinanzen“, von rund 344 Millionen Euro auf rund 446 Millionen (geplant für 2019) gestiegen – das entspricht fast 30 Prozent. Verantwortlich sei dafür neben Tariferhöhungen auch die Anpassung der Alterstaffel, erklärt der Kämmerer: „Wir müssen mehr Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen bilden.“ Eine Besetzungssperre für vakante Stellen reduzierte zwar die Belegschaft auf Zeit, die Zahl der Bediensteten in der Kernverwaltung stieg aber.
Mehr Einstellungen für neue Pflichtaufgaben der Stadt
Das lag an zusätzlichem Personal, dass die Stadt wegen gesetzlich vorgeschriebener Aufgaben einstellen musste. Etwa in den Kitas – der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für U3-Kinder war nur mit mehr Erzieherinnen zu erfüllen. Weil zuletzt die Kinderzahl stark stieg, neue Einrichtungen gebaut und bestehende erweitert werden, werden weitere folgen.
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Unmittelbar spürbar war zuletzt die Personalnot in den Bezirksämter und im Straßenverkehrsamt. Angesichts von stundenlangen Wartezeiten im Bürgerservice und monatelanger Bearbeitungsdauer von Führerschein-Anträgen wuchs der Unmut. „117 Neueinstellungen sorgen dafür, dass das jetzt ein Ende findet“, so der OB. Möglich wurden die Einstellungen durch Verhandlungen mit der Finanzaufsicht der Bezirksregierung – sie honoriert die Erfolge bei der Haushaltskonsolidierung. „Wir haben ein gutes Verhältnis“, so Martin Murrack, „dort haben sie andere Sorgenkinder als uns.“
Positive Effekte für Mitarbeiter und Bürger soll die Digitalisierung der Verwaltung bringen – ebenfalls eine Aufgabe des Beigeordneten. Die Online-Terminvergabe im Bürgerservice – ein erster Schritt – werde bereits eifrig genutzt, die E-Akte für Verwaltungsvorgänge soll weitere Effizienzgewinne bringen. „Ab Frühjahr 2020 wird es ein Serviceportal geben, in dem die Dienstleistungen der Stadtverwaltung online erledigt werden können“, kündigt Murrack an.