Duisburg. Freie Träger von Kindertagesstätten in Duisburg kritisieren die geplante Kibiz-Reform. Damit seien Kitas deutlich unterfinanziert.

Die Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) zieht auch in Duisburg viel Kritik auf sich. Die evangelischen und katholischen Kirchen in NRW als Kita-Träger haben eine Nachbesserung eingefordert, weil die Finanzierung der Kitas mit dem neuen Gesetz nicht gesichert sei.

Marcel Fischell sagt, dass das neue Kibiz durchaus Verbesserungen beinhalte. Der Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerks ist verantwortlich für insgesamt 13 Kitas mit 850 Betreuungsplätzen plus 12 weitere Einrichtungen in der Hand evangelischer Gemeinden. Manche geplante Veränderung täusche: So beträgt der Trägeranteil aktuell 12 Prozent der Betriebskosten, künftig liegt er bei 10,3 Prozent. Was statistisch nach Einsparung klingt, schlage de facto mit der gleichen Summe zu Buche, sagt Fischell. Grund ist das Kita-Rettungspaket, das vor anderthalb Jahren 500 Millionen Euro verteilte, damit aber die Gesamtsumme erhöhte, die anteilig mitgetragen werden müsse. Die Stadt Duisburg unterstütze deshalb die Träger, aktuell mit 4 %. Längst nicht alle Kommunen tun das.

Vielfalt der Kita-Landschaft in Gefahr

Trotzdem haben einige evangelische Gemeinden ihre Trägerschaft abgegeben. Da die Kirchen weiter Mitglieder verlieren, immer weniger Steuereinnahmen haben und parallel Lohn- und Handwerkerkosten steigen, sei die Vielfalt in der Kita-Landschaft in Gefahr, sagt Fischell. Dabei wolle man für Eltern eine Wahlfreiheit erhalten mit einem möglichst pluralen Angebot. Der Geschäftsführer lobt das kooperative Zusammenarbeiten mit der Stadt, die nach dem Subsidiaritätsprinzip unterstütze.

Mit den 900.000 Euro aus Steuergeldern würde Fischell lieber religionspädagogische Inhalte finanzieren und das Profil stärken, „stattdessen bezuschussen wir den normalen Betrieb“. Auch der Investitionsstau sei ein Problem. Zu wenig werde grundlegend saniert, nur das nötigste repariert. Maßnahmen zu Arbeitssicherheit oder Brandschutz hätten Priorität, „da muss das neue Spielgerät dann warten“.

Fischell erklärt für das Bildungswerk, dass man mit der Stadt nachverhandeln müsse, sollte das Gesetz den Landtag unverändert passieren.