Baerl. Rot-Grün fordert in einem Antrag für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung einen konsequenten Fällstopp

„Kein einziger der vielen im Baerler Busch markierten Bäume wird gefällt“, das kündigte gestern Hans-Gerd Bosch, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung, kategorisch an. „Die neue Bürgerinitiative hat die volle Unterstützung von Rot-Grün.“ Der Baerler Busch sei ein Erholungswald, sei absolut prägend für den Ortsteil und auch essenziell für das Klima.

Wirtschaftliche Interessen seien vom Regionalverband Ruhr hinten an zu stellen. Für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung am 10. Oktober hat Rot-Grün gestern einen Antrag unter dem Oberthema „Klimagerechte Entwicklung des Stadtwaldes“ bei der Verwaltung eingereicht. Auch über die Gremien des RVR soll darauf hingewirkt werden, dass die Strategie geändert wird.

Es sind vier Punkte, die in dem Antrag genannt werden, die sich im Großen und Ganzen mit den Forderungen der besorgten Bürger um Gernot Fischerdecken, die sich Anfang der Woche zu einer konstituierenden Sitzung getroffen hatten. Neben der sofortigen Einstellung des Holzeinschlages fordern Rot-Grün: die Beschränkung der Beförsterung auf Waldbaumaßnahmen zur Wiederbewaldung kahl geschlagener Flächen und Bekämpfung der Traubenkirsche; das Belassen des Kronenholzes sowie des Totholzes im Wald; und außerdem ist die Wiederbewaldung zu forcieren.

Seit 2017 seien erhebliche Mengen an Holz eingeschlagen worden. „Auf flachgründigen Böden wird Wald, dem das Kronendach genommen wird, aber instabil“, heißt es in dem Antrag. Im lichteren Forst seien die Bäume stärker den heftiger werdenden Winden ausgesetzt - sie könnten dann schneller brechen oder entwurzelt werden. Der Boden werde durch vermehrten Einfall von Sonnenlicht stärker erwärmt, was bei warmen Sommern, wie wir sie in diesem und im vergangenen Jahr hatten, für die Bäume zusätzlichen Stress bedeutet. Vor allem die prächtigen Buchen, von denen zahlreiche zum Fällen freigegeben sind, leiden unter der Wasserknappheit.

Es komme so zu einer unerwünschten, aber explosionsartigen Vermehrung von Neophyten, den Neubürgern in der Flora wie der Traubenkirsche. Diese würden dann heimische, standortgerechte Arten weiter verdrängen. Ziel sei es aber, die zugewanderten Pflanzenarten zu begrenzen - dem laufe die Praxis im Baerler Busch aber zuwider. Rot-Grün verweist auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, dass in einem kommunalen Wald die Erholungsfunktion Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen an der Holzverwertung habe.