Duisburg. OB Link soll sich um Fördermittel aus dem Klimapaket der Bundesregierung bemühen, fordert die Linksfraktion. Das Ziel: ein 365-Euro-Jahresticket.
Die Fraktion der Linken wird in der Ratssitzung am Montag Oberbürgermeister Sören Link (SPD) per Antrag auffordern, „alle möglichen und notwendigen Schritte zu unternehmen, um Fördermittel im Rahmen des Klimaschutzprogramms für Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV zu erlangen“. Ziel der Stadt solle es sein, auf diesem Wege das 365-Euro-Jahresticket einzuführen.
Einen Euro pro Tag – mehr sollen Bus- und Bahnfahrer nach dem Willen der Linken nicht mehr ausgeben. Fraktionschefin Martina Ammann-Hilberath erläutert: „Um den Klimawandel zu bekämpfen, brauchen wir eine Abkehr vom motorisierten Individualverkehr und einen deutlichen Ausbau des ÖPNV und Radverkehrs in Duisburg.“
Das Klimapaket der Bundesregierung Merkel sei zwar „völlig unzureichend“, aber es lege fest, zehn Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV zu unterstützen – etwa durch ein 365-Euro-Jahresticket.
Die Stadt Wien macht ihren Einwohnern bereits seit 2012 ein solch einfaches und preiswertes Angebot. Mehr als 820.000 der 1,9 Millionen Wiener nutzen es. Auch deshalb sank der Anteil der Autofahrten von 40 auf 28 Prozent. Zum Vergleich: Das Ticket 1000 von DVG und VRR kostet bereits in der günstigsten Preisstufe monatlich 61,95 Euro (743,40 Euro).
Auch SPD Duisburg für 365-Euro-Jahresticket
Auch interessant
Duisburg sei als hoch verschuldete Stadt darauf angewiesen, so Ammann-Hilberath, „alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Fördermittel für die Verkehrswende zu bekommen“, etwa für die Anschaffung neuer Busse und Bahnen. Das 365-Euro-Ticket könne die Zahl derer erhöhen, die vom Auto auf den Bus und Bahn umsteigen. „Dies wäre ein erster wichtiger Schritt in Richtung ökologischer Wende“, so die Linke. In einem weiteren Schritt müsse „die Nutzung des ÖPNV-Angebotes kostenfrei werden“.
Auch interessant
Für das 365-Euro-Ticket hatte sich zuletzt auch Links-Partei und die SPD eingesetzt. Auf Wunsch der CDU-Fraktion legte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eine Modellrechnung vor: Danach müsste Duisburg dem VRR jährlich etwa 11,6 Millionen Euro zahlen. (pw)