Duisburg. Die Stadt Duisburg klagt gegen die Decathlon-Ansiedlung am Centro Oberhausen. Wie Dezernent Linne das Vorgehen gegen die Nachbarstadt erklärt.
Während die Kette Voswinkel in der Duisburger Innenstadt das letzte Sportfachgeschäft schließt, will der französische Sportartikelhersteller Decathlon einen großen Markt am Oberhausener Centro eröffnen. Gegen diese Ansiedlung abseits der umliegenden Innenstädte klagen die Städte Bottrop, Essen und Duisburg beim Verwaltungsgericht Düsseldorf: „Es geht darum, ob wir das Centro noch stärker werden lassen und eine Schwächung unserer Innenstadt riskieren“, erklärt Martin Linne, Duisburgs Baudezernent und Chef-Stadtentwickler, den eingeschlagenen Rechtsweg.
„Sport gehört in die Innenstadt“, verweist Linne auf den Landesentwicklungsplan. Der regelt für ganz Nordrhein-Westfalen, welche Warengruppen nur in Innenstädten verkauft werden dürfen – Schuhe, Sportbekleidung und bestimmte Sportartikel zum Beispiel. Dass Decathlon versuche, preiswerte Sonderstandorte in Gewerbegebieten für große Verkaufsflächen anzumieten, so Linne, sei aus „Unternehmersicht legitim“.
Ebenso rechtmäßig sei es nun, dass Oberhausens Nachbarstädte über ein Gutachten prüfen lassen, wie viel Kaufkraft ihnen durch die Ansiedlung des Sport-Discounters verloren ginge. „Eine freundschaftliche Klärung“, so Linne. Er wolle nun „das Ergebnis abwarten – und dann entscheiden“. Duisburg könnte die Klage aufgeben oder mit dem Gutachten begründen.
Linne selbst hatte sich als Amtsleiter einst für eine Decathlon-Ansiedlung am Marientor eingesetzt, bevor er 2011 Dezernent in Krefeld wurde. Damals allerdings entschied sich der Sportartikelhersteller gegen Duisburg. (pw)