Duisburg. Das Landgericht Duisburg verurteilte eine Bande, die Rentner mit dem Polizeitrick ausnahm. Die Hauptangeklagte muss fünfeinhalb Jahre in Haft.
Wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges verurteilte das Landgericht am König-Heinrich-Platz am siebten Verhandlungstag eine 28-jährige Hombergerin zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis. Zwischen März und September 2018 hatte sie in zehn Fällen älteren Menschen vorgespielt, sie sei Polizistin und bringe Bargeld und Wertsachen der Senioren vor einer Bande von Straftätern in Sicherheit.
Die Rentner waren zuvor von Anrufern über die ihnen angeblich drohende Gefahr in Kenntnis gesetzt worden. Dann tauchte die Angeklagte auf und nahm in wechselnder Begleitung Wertsachen und Erspartes in Empfang. Das sahen die Geschädigten natürlich nie wieder. Der Gesamtschaden belief sich auf über 770.000 Euro.
Gericht sprach von besonders verwerflichen Taten
Ein Mittäter der Angeklagten, ein 26-jähriger Homberger, muss für seine Mitwirkung in vier Fällen zwei Jahren und zehn Monaten hinter Gitter. Eine 33-jährige Duisburgerin, die nur bei einer Tat dabei war, kam mit einer achtmonatigen Bewährungsstrafe davon. Zwei weitere Angeklagte wurden lediglich wegen Beihilfe verurteilt: Ein 30-jähriger Duisburger wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis, eine 34-jährige Hombergerin zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt.
Es sei in höchstem Maße verwerflich, dass die Angeklagten gezielt die Schwächen älterer Menschen ausgenutzt hätten, um diese um ihre Lebensersparnisse zu bringen, hieß es in der Urteilsbegründung. Der wahre Drahtzieher der kriminellen Aktivitäten ist bis heute unbekannt: Der Mann, den die 28-Jährige Hauptangeklagte nur als „Kalet“ kennen will, hatte sie Anfang 2018 für die Straftaten gewonnen und kassierte auch den größten Teil der Beute.