Innenstadt. Das City-Palais wurde vor zwölf Jahren eröffnet. Investor steckt acht Millionen ins City-Palais und sieht die Zukunft positiv.
Alwin Lindemann schreitet durch den neuen Eingang im City-Palais. Der Projekt-Leiter, der in den vergangenen zwei Jahren die Umbauarbeiten in dem innerstädtischen Event- und Einkaufszentrum betreut hat, freut sich sichtlich. „Wir haben den Eingang in die Neuzeit überführt. Das war ja früher ein dunkles Loch, mit dem es regelmäßig Probleme gab“, erklärt er. Acht Millionen Euro hat der Eigentümer, die Hannover Leasing aus Pullach bei München, in das zwölf Jahre alte Center investiert. Davon wurde nicht nur der Eingang erneuert – das Parkhaus bekam eine neue, „einladendere“ Einfahrt und der ochsenblutrote Anstrich wurde gegen elegantes Grau getauscht. Bei einer Feierstunde wurde das Ende der Umbauarbeiten gewürdigt. „Es wurde im laufenden Betrieb umgebaut. Wir sind froh, dass alles so reibungslos vonstatten ging“, sagt Bernd Schlapka von der Hannover Leasing.
Kaum Leerstand
Aus Sicht der Eigentümer steht das City-Palais hervorragend dar: 0,6 Prozent Leerstand, die Flächen sind langfristig vermietet. 37.800 Quadratmeter misst das Center, dessen Schwerpunkt mit der Mercatorhalle, dem Casino und den Restaurants eher auf dem Bereich Event und Gastronomie denn auf Einzelhandel liegt. „Wir sind zufrieden mit der Standort-Entwicklung in Duisburg“, betont Bernd Schlapka von der Hannover Leasing, der die Investorenseite vertritt. Er bewertet zum Beispiel positiv, dass in der Vergangenheit immer wieder Düsseldorfer nach Duisburg gezogen sind, weil hier die Immobilienpreise moderater sind. „So kommt Kaufkraft in die Stadt.“ In anderen Rankings zum Einzelhandel und zur Innenstadtentwicklung schnitt Duisburg in der Vergangenheit indes nicht besonders gut ab.
Gebaut wurde das City-Palais vor zwölf Jahren von der LEG. Später stieg dann Hannover Leasing ein. Für die Kette „TK Maxx“ wurden unlängst verschiedene Ladenlokale zusammengelegt. 2200 Quadratmeter werden nun vom Filialisten gemietet. Zehn Prozent der Fläche wird von Einzelhändlern genutzt, acht Prozent entfällt auf Gastronomie. „Das City-Palais ist ein wichtiger Faktor für die Innenstadt“, erklärt City-Managerin Dagmar Bungardt – und bezieht sich dabei ausdrücklich auf die Gastronomie. Natürlich blicken die City-Palais-Verantwortlichen auch auf das „Forum“ gegenüber. Branchen-Kenner Lindemann glaubt allerdings, dass auch in diesem Center künftig mehr Fläche an Gastronomen vermietet werde. Die Investitionskosten, um Restaurants anzusiedeln, seien hoch. „Wir haben es geschafft, den schönsten Balkon zur Innenstadt zu schaffen. Da haben alle mitgezogen“, betont er. Diese ist nun komplett überdacht.
Gastronomisches Konzept bewährt
Henning Haren ist Mieter der ersten Stunde im City-Palais. Angefangen hat er 2007 als Betreiber der Currywurst-Bar. „Das lief anfangs gut, aber als dann die Philharmoniker nicht mehr in der Mercatorhalle spielen konnten, haben wir das merklich gespürt.“, sagt er. In dieser Zeit verkaufte er den Imbiss und zog sich zurück. Vor zwei Jahren stieg er dann ins „City-Vinum“ mit ein. Die gut gehende Weinbar erfreut sich Abend für Abend großer Beliebtheit und lockt auch manchen Stadt-Promi an. „Wir haben allerdings auch seit zwei Jahren eine Terrasse, damit man nicht nur drinnen sitzt.“ Zu den Drinks können sich die Gäste die Gerichte aus den umliegenden Restaurants bestellen. „Das hat sich selbst gefunden und funktioniert richtig gut“, erklärt Lindemann. Vor allem bei Konzertbesuchern sind die gastronomischen Angebote beliebt. „Der Italiener hat aber auch einen hervorragenden Mittagstisch und rekrutiert sich darüber seine Kundschaft am Abend“, so Lindemann. Ein Teil der acht Millionen floss auch in ein neues Design. Gerhard Mercator ist überall zu entdecken. Zudem sorgen „Blumenständer mit echten Pflanzen für Wohlfühlatmosphäre“, wirbt der Investor.
Mit Blick auf die Auslastung geht es dem City-Palais besser als der „Königsgalerie.“ Und auch im Forum tun sich immer wieder Lücken auf. Der Grund: Die meisten Mietverträge werden für zehn Jahre abgeschlossen. Davon sind in den vergangenen Monaten in den anderen beiden Centern viele ausgelaufen. Seitdem ziehen immer wieder Händler ein und aus.
Die Ankündigung des Landes NRW, eventuell seine Spielbanken zu verkaufen, sehen die City-Palais-Eigentümer hingegen gelassen. „Solange es eine Lizenz gibt, wird sich auch ein Interessent für das Casino finden“, sagt Schlapka.