Duisburg. 200 Menschen haben sich in Duisburg-Marxloh versammelt, nachdem sich zwei Gruppen eine Schlägerei lieferten. Eine Schwangere wurde verletzt.
Es dauerte nur wenige Momente, nachdem die ersten Notrufe bei der Duisburger Polizei eingingen, da machte sich schon ein Großaufgebot auf den Weg zu einer der berühmtesten Kreuzungen Duisburgs. Am Pollmann-Eck in Marxloh liefern sich mehrere Männer irakischer und libanesischer Herkunft eine heftige Schlägerei, hieß es am späten Donnerstagnachmittag. Es ging offenbar auch um religiöse Unterschiede. Die Polizei bekam es zeitweise mit bis zu 200 Schaulustigen zu tun.
„Hintergrund der Streitigkeiten sollen wechselseitige Beleidigungen religiöser und sexueller Natur gewesen sein“, erklärt die Polizei. Je etwa zehn Personen auf beiden Seiten der Gruppen seien aneinandergeraten. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge ging es dabei wohl auch um einen religiösen Streit zwischen den Christen und Muslimen.
Bei der anschließenden Handgreiflichkeit wurden ein 43-jähriger Mann und eine 40-jährige Schwangere verletzt und kamen in ärztliche Behandlung. Die einschreitenden Beamten stellten die Personalien von sieben Beteiligten fest und erstatteten Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung. Jetzt ermittelt das zuständige Kriminalkommissariat. Während des Einsatzes befanden sich vorübergehend bis zu 200 Schaulustige an der Pollmann-Kreuzung.
Videoüberwachung am Pollmaneck
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Zur Stunde werden auch die Bilder der 19 Videokameras ausgewertet, die seit 2016 das Pollmaneck überwachen. Die Live-Bilder vom Geschehen auf der Straßenkreuzung an der Weseler Straße/Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße werden auf die Monitore der gut ein Kilometer entfernt liegenden Hauptwache Hamborn gesendet. Die Videoüberwachung ist Teil eines polizeilichen Gesamtkonzepts. Dazu gehört auch, dass die Polizei seit 2015 mit Zusatzkräften einer Einsatzhundertschaft auf den Straßen des Nordens gegenüber kriminellen Clans und Banden härter durchgreift.
Die Installation der Kameras hatte durchaus auch Kritik ausgelöst. Manche Marxloher befürchteten zum Beispiel, dass sich Kriminalität in nicht überwachte Straßen verlagern könnte. Das sei nicht passiert, betont die Polizei.
Denn die Zahl der Straftaten sei in ganz Marxloh gesunken. Im vergangenen Jahr habe es mit knapp 2.300 Delikten rund 700 weniger gegeben als kurz vor dem Start der Videoüberwachung.