Duisburg-Homberg. Beim Tag der offenen Tür im Homberger Malteser Krankenhaus sollte niemand Angst vor der Medizin haben. Dafür sorgte auch die fröhliche WDR-Maus.
Ein bisschen schummerig kann einem schon werden, wenn man einen Operationsraum von innen sieht. Dann kommt auch noch der unschuldig dreinblickende Anästhesist und zack – da ist der Tiefschlaf. Ganz hellwach ging es am Samstag im Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift in Homberg zu. Das Krankenhaus lud zum Tag der offenen Tür ein.
„Zuletzt haben wir den Tag der offenen Tür 2006 veranstaltet“, sagt Tim Görn, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Malteser Krankenhaus. In diesem Jahr ließen die mehr als 400 Mitarbeiter den Tag der offenen Tür aufleben. „Wir feiern 25-jähriges Krankenhausjubiläum in Homberg sowie 15 Jahre Trägerschaft der Malteser im Krankenhaus und angrenzenden Altenstift.“
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Entsprechend viele Menschen waren zu Gast: „Da gibt es oft Fragen, wie es eigentlich hinter den Kulissen zugeht. Den Einblick möchten wir nun ermöglichen.“ Schon am Samstagvormittag waren hunderte Besucher vor Ort. Da lief auch eine orangene Maus über die Krankenhausflure. Keine Sorge: Die riesige Maus des WDR-Fernsehens war schnell zu fangen – und zu knuddeln.
„Meine Tochter fühlt sich direkt wohler, weil die Maus hier ist. Es ist schön, wie das Personal Ängste vor Krankenhäusern nimmt“, sagte Saskia Iserlohn, die mit ihrer siebenjährigen Tochter den Tag der offenen Tür besuchte. Schauen und mitmachen hieß es beim Gipsen. Die kleinen Besucher konnten sich einen abnehmbaren Gips anlegen lassen.
Wenn Senioren auf der Wii spielen
Auch die Abteilung Gastroenterologie präsentierte ihre Arbeit. Oberärztin Dr. Kirsten Huhn zeigte mit der Schlauchkamera, wie man in den Darm schauen kann. Ganz harmlos, denn die Polypen waren Schlumpf-Gummibärchen, die sie entfernte. „Wir möchten die Angst nehmen und zeigen, wie effizient Krebsvorsorge ist“, betonte Huhn.
Neben der Gastroenterologie war auch die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie die geriatrische Tagesklinik geöffnet. Wer in den Altersanzug schlüpfte, hatte allein mit der Oberkörperweste 20 Kilo mehr am Leib. Mit schweren Handschuhen, nebliger Brille und schalldichten Kopfhörern spürte man schnell, wie sich beeinträchtigte Senioren fühlen. „Die Selbsterfahrung sorgt für mehr Verständnis“, sagte Geriatrie-Sekretärin Elke Schlüter.
Reichlich Action gab es im Operationstrakt. Puppen lagen auf dem OP-Tisch, der Oszillograph piepte im Herzrhythmus. Besucher probierten sich mit Operationsinstrumenten und Fingerspitzengefühl an Äpfeln und Würstchen aus. Apropos Fingerspitzengefühl: Im angrenzenden Altenstift zeigten die Bewohner, wie sie kegeln und mit der Wii-Spielkonsole fit bleiben. Zudem informierten die Malteser Hilfsdienste über Pflege, Hausnotrufe und Katastrophenschutz. Fachvorträge über Bewegung und rechtliche Schriftstücke ergänzten das Programm. Im krankenhauseigenen Garten gab es mit den Food-Trucks ein feines kulinarisches Angebot. Fortan will das Malteser-Team öfter einen Tag der offenen Türe veranstalten.