Neudorf. Der Inhaber der Vinotheka „Strada Levante“ in Duisburg achtet auf Originalität, Ambiente und Atmosphäre. Warum das Auberginenmus besonders ist.

Der Schaum auf dem Latte Macchiato löst sich knisternd auf, die Zeitung raschelt beim Umschlagen der Gazette, jemand nippt genüsslich am Nero D’avola – dem roten Wein aus Süditalien. An den Tischen von „Strada Levante“ genießen die Gäste „La Dolce Vita“ – das süße Leben; die Vinotheka liegt allerdings nicht in einer neapolitanischen Seitengasse, das Bistro ist auf der Neudorfer Oststraße beheimatet.

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Francesco Tallarico führt das beliebte italienische Café seit Januar 2019. Der Mann aus Kalabrien, der Stiefelspitze des europäischen Nachbarn, hat sich seinen langgehegten Wunsch von einem eigenen Bistro endlich erfüllen können. „Ich wollte selbstständig sein. Die Chance, diesen Laden zu übernehmen, musste ich ergreifen“, berichtet der 46-Jährige.

Anfänge mit 16 Jahren in Kalabrien

Genug Erfahrungen konnte Francesco Tallarico sammeln, seit 30 Jahren ist er in der Gastronomie beschäftigt. Mit 16 Jahren fing er in Kalabrien an, in Restaurants zu arbeiten, später in renommierten Hotels. Nach einer Saison in einem Bozener Hotel in Südtirol, ging er nach Duisburg. „Mein Onkel war Pastor zu der Zeit und lud mich zu eigentlich nur zu einem Besuch ein“, so Tallarico. Er blieb. Fast ein Vierteljahrhundert arbeitete er in einem bekannten italienischen Duisburger Restaurant.

Gute Rotweine hat die Vinotheka „Strada Levante“ zu bieten.
Gute Rotweine hat die Vinotheka „Strada Levante“ zu bieten. © Tanja Pickartz

Dem Kalabrier geht’s in seinem Laden nicht nur ums Essen: „Die Leute sollen sich entspannen, wohlfühlen, die Atmosphäre genießen.“ Das Rezept dafür: authentisch und originell sein. Die Kunden wissen es zu schätzen. Vor allem in den Mittagspausen und nach dem Feierabend kommen die Besucher: „Stammkunden, Studenten, Leute, die typisch Italienisch essen und trinken möchten“, so der Inhaber.

Mandelgebäck mit Aprikosen

Die Gäste wissen aber sehr wohl um die Köstlichkeiten im Strada Levante. Zum Vorteil für ihn selbst, wie Tallarico meint: „Die Leute haben einfach mehr Ahnung als früher. Sie beschäftigen sich mit Lebensmitteln, wo sie herkommen, wie sie hergestellt und zubereitet werden.“ Wie bei den Pasticcini alla Mandorla, ein Mandelgebäck mit Aprikosen oder Erdbeeren aus einer italienischen Patisserie. Oder Provolone, den kräftigen Käse, der nur in bestimmten Städten wie Verona oder Bergamo hergestellt werden darf.

Die Öffnungszeiten

Die Vinotheka Strada Levante liegt auf der Oststraße 127 in Duisburg-Neudorf.

Geöffnet hat das italienische Bistro an folgenden Tagen: dienstags und mittwochs von 10 bis 20 Uhr, donnerstags und freitags von 10 bis 22 Uhr, samstag von 10 bis 15 Uhr. Mehr Informationen gibt es unter www.strada-levante.de.

Im Gegensatz zu den Vorbesitzern bietet Tallarico mehr warme Speisen an. Auf der Speisekarte sind ausgefallene Flammkuchen und Bruschetta zu finden, der Italiener achtet aber immer auf genügend Abwechslung. Mal bietet er selbstgemachte Cannelloni, gefüllt mit Ricotta und Trüffeln an, mal gibt es Feigen-Carpaccio und besonders gerne kocht er klassisch-kalabrische Küche: „Auberginenmus oder Fischsuppe nach dem Rezept meiner Mutter.“ Besonderes Augenmerk legt er dabei auf saisonales Gemüse und Obst.

Größere Auswahl an Weinen

Ebenfalls hat sich die Auswahl an Weinen vergrößert, sagt Tallarico. „Ich hab‘ mich jahrelang mit Wein beschäftigt, war auf Messen und stimmte den passenden Wein zum jeweiligen Gericht ab.“ Herstellung, Lagerung, Säuregehalt – nur etwas, das den Ladenbesitzer überzeugt, schafft es in die Auswahl der Vinotheka. Ein Glas Wein kostet zwischen 3,50 und 5,90 Euro. Den Geschäftsnamen wollte Tallarico nach seiner Übernahme indes nicht umbenennen: „Das passt doch perfekt. Strada Levante heißt Oststraße.“ Auf jener Einkaufspassage hat die Vinotheka eine großen Anteil an „La Dolce Vita“ mitten in Neudorf.