Duisburg Rheinhausen. Der Tod des Fotografen Lindbergh weckt Erinnerungen in seiner Heimat. Ein Rheinhauser hat als Kind mit Peter gespielt, der damals Brodbeck hieß.
Als Willi Mursanow gestern vom Tod Peter Lindberghs erfuhr, da hat der Mann aus Rheinhausen inne gehalten. Seine Kindheit flackerte wieder auf und er sah das Bild genau vor sich, wie er als Fünfjähriger mit dem Nachbarsjungen Peter gespielt hat. Der hieß damals mit Nachnamen noch Brodbeck und hatte keinen blassen Schimmer davon, dass er als Peter Lindbergh einmal ein weltberühmter Fotograf werden würde.
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Damals zählte anderes für die Jungs. Zum Beispiel beim Versteckspiel „Steiger fangen“ der Schnellste zu sein und die anderen am Baum abzuschlagen. Peter wohnte auf der Jahnstraße, Willi auf dem Essenberger Kirchweg. Dazwischen lag die Christuskirche, auf deren Gelände sich die Kinder oft tummelten.
„Da gab es so ein altes Gemäuer, da konnte man herrlich spielen“, erinnert sich Willi Mursanow.
Lindbergh teilte seine Erinnerungen an den Duisburger Westen
Peter Lindbergh hat seine Kindheitserinnerungen an Rheinhausen vor einigen Jahren mit der Öffentlichkeit geteilt. 2010 hat er für die Wochenzeitung „Die Zeit“ über seine Heimat im Duisburger Westen erzählt. Über die Gärten hinter den Häusern, in denen sich die Kinder oft versteckten.
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Über die Dramen, weil sie die Blumen der Nachbarn dabei zertrampelten. Über den rot-schwarzen Staub der Krupp-Hütte. Und über die Trinkhalle, in der es für die Kinder Mohrenköpfe gab.
Als die Schulzeit begann, verloren sich Willi und Peter aus den Augen. „Ich habe ihn leider nie wieder gesehen“, sagt Willi Mursanow. Manchmal hat er anderen davon erzählt, dass er den berühmten Fotografen gekannt hat. „Da waren dann immer alle ganz verwundert. „Sehr schade, dass er nun tot ist“, bedauert der Rheinhauser. „Ich frage mich, wo er beerdigt wird. Die Eltern liegen ja hier bei uns in Rheinhausen auf dem Mühlenberger Friedhof.“
Peter Lindbergh gestorben