Duisburg. Der DGB Duisburg erinnerte an den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Angehende Erzieher des Sophie-Scholl-Berufskollegs zeigen ihre Ausstellung.
Die Regenbogenflagge, auf der Frieden steht, wehte links neben dem Rathaus-Eingang. Auf der anderen Seite hing ein Plakat, darauf wird „Ab- statt Aufrüsten“ gefordert: Der Duisburger Stadtverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erinnerte am Montag an den Antikriegstag am 1. September.
Vor 80 Jahren begann der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen. „Nach diesem grauenhaften Vernichtungskrieg der Nazis haben wir allen Anlass daran zu erinnern, wohin das Wiedererstarken von blindwütigem Nationalismus und Rassismus führen kann“, sagt am Montagabend die DGB-Vorsitzende Angelika Wagner und verwies auf die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg: „Die Feinde der Demokratie haben mit Hass, Angst und Gewalt gearbeitet – das ist aber niemals die Lösung!“
Im prall gefüllten Ratssaal applaudieren die Besucher, mit dabei etwa Bürgermeister Manfred Osenger und die Beigeordneten Thomas Krützberg und Ralf Krumpholz.
Ausstellung und Aktion im Rathaus
Unter den Gästen, zu denen auch der „StattChor“ zählt, sind auch angehende Erzieher des Marxloher Sophie-Scholl-Berufskollegs. Sie haben Teile ihrer Ausstellung „Anne Frank und Sophie Scholl – zwei weibliche Schicksale in der NS-Zeit“ mit ins Rathaus gebracht.
Neben Plakaten, Bildern und Objekten, präsentieren die Schüler interaktiv ihre Eindrücke und Erfahrungen. „Wenn nicht die deutsche Jugend endlich aufsteht“, zitiert ein Schüler aus dem letzten Flugblatt Sophie Scholls und der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Plötzlich stehen etwa 15 Jugendliche, verteilt im Saal auf, warten auf das Ende des Zitates und laufen in eine hintere Ecke des Saals.
Sie holen acht aus Styropor gebastelte Buchstaben hervor und reihen sich vor dem Publikum ein. Zusammen ergeben die leuchtend blauen und kühlschrankhohen Lettern das Wort Freiheit. Nur das „T“ ist schwarz, mit vielen weißen Rosen bestickt, ein Schwarz-Weiß-Porträt von Sophie Scholl klebt darauf. „Durch unsere Ausstellung wollen wir weitere Jugendliche ermutigen, sich für Freiheit und Vielfalt einzusetzen“, meint eine jugendliche Rednerin.
Mahnmal erinnert an Ermordung durch Nazis
Im Anschluss legt die Gemeinschaft traditionell am Mahnmal „Erfahrbare Wände“ in Kasslerfeld einen Kranz nieder. Das Kunstwerk von Gabriella Fekete an der Ruhrorter Straße erinnert an die vier Duisburger Gewerkschafter, die am 2. Mai 1933 von den Schergen des Nationalsozialismus gefoltert und ermordet wurden. Die Mahnung auf dem Betonelement ist eindeutig: „Erinnern lehrt Vorbeugen!“