Duisburg. Millionen Kubikmeter Wasser versickern im Sommer durch Lecks in der Böschung des Innenhafenbeckens. Pumpen halten den Pegel konstant.

Rund 12,5 Millionen Liter Grundwasser wurden im vergangenen Juli pro Woche in das Becken des Innenhafens gepumpt, um den Pegelstand zu halten. Das entspricht einer Tagesmenge von circa 1,78 Millionen Liter, die über zwei Pumpen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) in das Becken fließen. Damit werden die Verluste durch die hohe Verdunstung während heißer Sommertage ausgeglichen, viel Wasser versickert auch durch Lecks in der Abdichtung.

Bezirksvertretung berät über Bürgerantrag

Am kommenden Donnerstag berät die Bezirksvertretung Mitte (15 Uhr Rathaus, Saal 300) über ein Antwortschreiben der Verwaltung an den Rheinhauser Harald Jochums, der bereits im Juli 2018 gefordert hatte, die Pumpen abzustellen. Angesichts zunehmender Trockenheit sei das Verfahren eine unverantwortliche Verschwendung zu Lasten des Steuerzahlers, argumentierte er.

Bereits im vergangenen Jahr liefen die Pumpen bis zu 290 Stunden pro Woche, um bis zu 21.900 Kubikmeter Wasser in das Becken zu fördern. Eine Sanierung der Böschung, die bereits 2017 begonnen hatte, brachte nicht den gewünschten Erfolg, berichten die Wirtschaftsbetriebe. „Es wurden Ritzen entdeckt, die verschlossen wurden“, erklärt Sprecherin Silke Kersken. Genutzt habe das wenig, obwohl die WBD „ständig bemüht sind, den Wasserverlust durch Inspektionen und Sanierungen gering zu halten“. Zuletzt hätten Taucher in den vergangenen Wochen weitere Undichtigkeiten in der Böschung entdeckt.

Genehmigung deckt Entnahme auf eine Million Kubikmeter pro Jahr

Gedeckt ist der Pumpbetrieb seit April 2018 durch eine wasserrechtliche Genehmigung. Sie deckelt die entnommene Grundwassermenge auf eine Million Kubikmeter pro Jahr und 230 Kubikmeter pro Stunde. Die Verwaltung erkennt keine negativen Folgen für den Grundwasserspiegel: „Der Innenhafen hat einen Grundwasseranschluss, deshalb wird das Wasser quasi im Kreislauf gefahren“, erklärt sie. Die Verluste seien deshalb als „gering“ zu bewerten, weil das geförderte Wasser zum Großteil dem Grundwasser wieder zugeführt werde. Von einer Wasserverschwendung könne deshalb keine Rede sein.