Duisburg. Der Comedian Kaya Yanar und sein Konzertveranstalter schimpften gegen Duisburger Theater. Jetzt geht der Streit in die nächste Runde.
Gut möglich, dass Kaya Yanar von seinem Konzertveranstalter nicht vollumfänglich informiert worden war, als er sich dazu hinreißen ließ, auf Facebook gegen das Theater am Marientor (TaM) in Duisburg zu stänkern. Dieses hatte doch tatsächlich wegen einer „Schmalspurproduktion“ den Auftritt des Comedians in Duisburg abgesagt. Dieser Darstellung widerspricht das TaM nun vehement.
Seit zwei Tagen etwa benachrichtigt der Ticket-Service Eventim im Auftrag des Veranstalters „Unnormal Entertainment“ die Kunden, die Karten für das Duisburger Gastspiel der Yanar-Tour „Ausrasten! Für Anfänger“ gekauft hatten. Zwischen 450 und 600 Tickets seien bereits verkauft.
Auf Nachfragen enttäuschter Fans antwortete Kaya Yanar auf Facebook, dass „den Spezialisten (Anm. d. Red.: Gemeint ist das TaM) eingefallen ist, dass sie den Tag für Proben für ihre Schmalspurproduktion brauchen. Zum Ausrasten! … Tut mir leid … kommt doch nach Essen am 14.11.19, würde mich freuen, Euer Kaya.“
Jörg Platen, Geschäftsführer des TaM kann die öffentliche Schelte gegen sein Haus überhaupt nicht verstehen und stellt am Donnerstag klar: „Es ist richtig, dass die Show von Herrn Yanar am 13. November nicht wie ursprünglich geplant im TaM stattfinden kann. Hierüber haben wir den Veranstalter bereits im Februar, also vor sechs Monaten, in Kenntnis gesetzt.“
Es sei sehr bedauerlich, dass bis heute kein Ersatztermin vereinbart werden konnte. „Allerdings ist es für uns vollkommen unverständlich, wieso der Veranstalter und der Künstler selbst das Theater am Marientor an den Pranger stellen und so tun, als sei man erst kurzfristig darüber informiert worden, dass Kaya Yanar am 13. November nicht bei uns auftreten kann. Dies ist schlicht nicht richtig und dieser Aussage widersprechen wir vehement“, betont Platen.
Ersatztermine angeboten und abgelehnt
In Absprache mit dem Tour-Veranstalter habe das TaM daraufhin im März erste mögliche Ersatztermine vorgeschlagen, im April folgten weitere. „Am Ende waren es etwa 15. Im April hat uns der Veranstalter schriftlich informiert, dass man den Ticketverkauf stoppen und die Ticketkäufer auf digitalem Wege informieren würde. Wieso dies offensichtlich erst Ende August geschehen ist, entzieht sich leider unserer Kenntnis“, so Platen. Diese Frage könne nur der Veranstalter beantworten.
Und das tut er auch: Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt Konzertveranstalter Sinan Heesen, Inhaber der Mönchengladbacher Heesen-Gruppe, zu der „Unnormal Entertainment“ gehört, dass die Ersatztermine allesamt unpassend gewesen sein. „Die Termine waren unattraktiv oder Kaya Yanar hatte an diesen Tagen keine Zeit.“ Dass der Ticketverkauf nicht schon früher gestoppt und die Veranstaltung in Duisburg abgesagt wurde, liege daran, dass bis heute keine schriftliche Kündigung des Vertrages seitens des TaM beim Veranstalter angekommen sei.
„Rechtlich sind wir auf der sicheren Seite. Wir hätten auch einfach darauf bestehen können, dass unser Vertrag erfüllt und Kaya Yanar in Duisburg am 13. November spielen kann. Wir haben jetzt aber dennoch die Reißleine gezogen“, so Heesen. Wer auf den Kosten sitzen bleibe, würden nun Anwälte klären. Indes werde auch geprüft, ob die bereits verkauften Tickets ihre Gültigkeit für die Show in der Grugahalle am 14. November behalten können.