Duisburg. In Duisburg fusionieren IT-Unternehmen zu einem gemeinsamen Projekt. Verschiedene Softwarebereiche befinden sich mit Cendiq unter einem Dach.
Als Logistik- und Stahlstandort hat sich Duisburg bereits einen Namen gemacht – nun arbeitet die Stadt daran, auch die Digitalbranche voran zu treiben. Im Technologiezentrum (Tectrum) an der Bismarckstraße beschäftigen sich Spezialisten schon lange mit Softwareentwicklung. Mit dem Cendiq-Projekt wird das Tectrum zum Herzstück des technologischen Fortschritts. Denn gleich sechs internationale Unternehmen und die Universität Duisburg-Essen bündeln hier ihr Fachwissen zu einer Allianz unterschiedlicher IT-Bereiche. Oberbürgermeister Sören Link traf die Initiatoren im Rahmen seines Wirtschaftsdialogs.
Die Initiatorin, unter deren Führung Cendiq laufen wird, ist die Firma Inteon. Hinzu kommen die Albellus AG, die Bridge4IT e.K., QiTASC, ITQ sowie TIOBE und The Tean. Mit dabei ist auch der Lehrstuhl für Embedded Systems, also eingebettete Systeme, der Universität Duisburg-Essen. Die meisten Unternehmen haben bereits eine Außenstelle in Duisburg, sind aber vor allem im Ausland ansässig.
Prinzip gleicht einem Ärztehaus mit mehreren Fachrichtungen
Die Idee hatte Alfred Kamper, Geschäftsführer, der Inteon GmbH. „Wir wollen viele Leute, die mit Software arbeiten, zusammenbringen und das vorhandene Know-how bündeln. Die eine Firma ist beispielsweise für Datenanalyse zuständig, die andere wiederum auf Sicherheit spezialisiert – keine kann alles allein machen“, erklärt er. Das Prinzip gleiche einem Ärztehaus mit mehreren Fachrichtungen. „Wenn jemand ein Softwareproblem hat, kann er direkt an Spezialisten weitergeleitet werden. Denn oft ist das Anliegen komplexer und geht tiefer, als der Kunde gedacht hat. Wir können ein so vollständiges Leistungsspektrum anbieten“, sagt Kamper.
„Wir haben den Vorteil, dass man uns vertrauen kann“, sagt Volker Wassermann von Bridge4IT. „Der Kunde erwartet nicht, dass wir das Problem auf einen Schlag lösen, aber wir kennen immer jemanden, der ihm weiterhelfen kann“, sagt er. Zu den potenziellen Nutzern des Netzwerks gehören branchenübergreifend Unternehmen, die Unterstützung beim Forschen, Entwickeln, Programmieren, Testen und Auswerten ihrer Software haben.
Auch Stadt Duisburg profitiert von dem Projekt
Für den Kunden sei die Zentralität der Unternehmen und die einfache Abwicklung des Geschäfts wichtiger als die technische Umsetzung sagt der städtische Digitalisierungsdezernent Martin Murrack über den möglichen Gedankengang der Kunden. Auch die Stadt Duisburg freut sich über die Niederlassung der Technologiefirmen. Beispielsweise werden der Ampelschaltungen durch umfassende und moderne Datenanalysen einfacher. Oberbürgermeister Sören Link sagt: „Wir sind noch nicht am Ende der Entwicklung. Die Ansiedlung trägt jedoch einen wesentlichen Teil zu Duisburgs Zukunft bei.“
Auch Universitätsprofessor Gregor Schiele hebt die Zusammenarbeit hervor: „Für unsere Studenten ist praktische Arbeit unglaublich wichtig. Und es motiviert, wenn unsere Forschung einen Unterschied ausmachen kann“, sagt er. Bereits jetzt nimmt Cendiq Aufträge entgegen – den rechtlichen Rahmen will Inteon bis Ende des Jahres schaffen.