Duisburg. Die Duisburger Volkshochschule wurde am 5. Dezember 1919 gegründet. Im großen Fest-Programm sucht Sebastian Jacoby den „Duisburger Sokrates“.

Deutsch und Rechnen, Geschichte und Staatsbürgerkunde, Volkswirtschaft und Gesundheitslehre gehörten zu den ersten von 17 Kursen der Volkshochschule, die am 5. Dezember 1919 mit einem Festakt in der Tonhalle eröffnet wurde. Die „Stammkarte“ kostete eine Mark, die Kursteilnahme drei Mark, unterrichtet wurde in Schulen in Alt-Duisburg, Meiderich und Ruhrort.

„Aufklärung und Bildung im ganzen Volk sollte den Geist frei machen“, erinnert Oberbürgermeister Sören Link an die Ideen, die nach dem Ersten Weltkrieg auch den Duisburger Stadtrat vor 100 Jahren zur Gründung der VHS bewegten. Die Weimarer Republik räumte der Erwachsenenbildung sogar Verfassungsrang ein.

Duisburgs OB hebt Integrationsangebote und Schulabschlüsse hervor

„Ein besonders Jubiläum für mich“, sagt Link, der Bildung zu einem seiner Schwerpunktthemen gemacht hat. Unter den aktuellen VHS-Angeboten hebt er besonders hervor die Integrationsangebote und das Nachholen von Schulabschlüssen, das „unschätzbar für die Gesellschaft ist“, weil es Menschen oft nach Jahren voller Enttäuschungen neue Chancen eröffne.

Seit 2015 sitzt die VHS mit der Bibliothek im Stadtfenster an der Steinschen Gasse unter einem Dach. „Ein Solitär in der Bildungslandschaft“, wie Kulturdezernent Thomas Krützberg sagt, der das bezahlbare „flächendeckende Angebot für alle“ betont. Ein Ziel bei der Optimierung der Duisburger Bildungslandschaft: „Die Abschlüsse verbessern.“

Gefeiert wird mit einer „Langen Nacht der Volkshochschulen“

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Mit einer „Langen Nacht der Volkshochschulen“ am 20. September, bei der unter anderem der „Duisburger Sokrates“ gesucht wird, und zuvor einem Festakt im Stadttheater am 13. September für geladene Gäste wird das 100-Jährige gefeiert. Wie VHS-Chef Volker Heckner am Montag erläuterte, wird am 20. September die kleine Universitätsstraße gesperrt, damit die „Lange Nacht“ auch draußen gefeiert werden kann. Das Programm von 18 bis 23 Uhr ist umfangreich. Auf drei Bühnen im und am Haus treten unter anderem der Duisburger Barde Jupp Götz auf, das Jazz-Duo Don & Ray, Birdy Steppuhn mit Band (der Schlagzeuger ist auch VHS-Dozent) oder den „Physikanten“ mit ihrer unterhaltsamen Wissenschaftsshow.

Polit-Diskussion mit Jörg Schönenborn und Martin Florack

Im Café beginnt um 19.15 Uhr ein hochkarätiger Polittalk. WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Deutschen Volkshochschulverbandes Martin Rabanus sowie der Duisburger Politikwissenschaftler Dr. Martin Florack diskutieren zum Thema „Was die Gesellschaft zusammenhält: Meinungsbildung in Zeiten von Fake News und Filterblasen.“ Schönenborn bringt einen WDR-Truck mit, in dem man eine virtuelle Reise durch ein Kohlebergwerk unternehmen kann.

Sebastian Jacoby ist in der ARD-Sendung „Gefragt – Gejagt“ der Jäger.
Sebastian Jacoby ist in der ARD-Sendung „Gefragt – Gejagt“ der Jäger. © Uwe Ernst | ARD

„Quizgott“ Sebastian Jacoby („Der Super-Champion“ 2012, seit 2013 Jäger in „Gefragt – Gejagt“) moderiert anschließend den Kampf um den „Duisburger Sokrates“. Bewerben kann sich für diesen Wissenswettbewerb jeder per Karte. Wer die drei Fragen richtig beantwortet, für deren Lösung man sich etwas besser in Duisburg auskennen muss als Sokrates, kommt in die Verlosung und kann dann Teilnehmer werden. Die Karten liegen in den VHS-Geschäftsstellen aus.

Beim Festakt im Stadttheater gibt es auch einen Geburtstagsjodler

Den Festakt am Freitag, 13. September, um 15 Uhr im Stadttheater moderiert Wissenschaftsjournalistin Kristina zur Mühlen. Musikalisch begleiten den Nachmittag das Orchester und die Bigband der Musikschule mit Klassik und Jazz sowie Gesangssolisten mit einem Geburtstagsjodler. Es sprechen OB Sören Link und Staatssekretär Klaus Kaiser. „Auf die Zukunft“ talken Klaus Kaiser, Thomas Krützberg und Volker Heckner, und die Festrede hält der Neurowissenschaftler Dr. Volker Busch unter dem Titel „Baustelle Gehirn – Glück und Gesundheit durch lebenslanges Lernen“.