Duisburg. Dieser Fall rief große Empörung hervor. Zwei Duisburger sollen an einem sehr heißen Tag gebadet und ihr Kind sich selbst überlassen haben.
Dieser Fall sorgte landesweit für großes Entsetzten: Ein junges Paar setzte die Gesundheit seines Babys aufs Spiel, als es an einem der heißesten Tage des Sommers 2018 den Säugling in der Sonne liegen ließ und selbst Abkühlung bei einem Bad suchte. Jetzt wird der Prozess gegen die 20-jährige Mutter und den 18-jährigen Vater fortgesetzt.
Am 26. Juli 2018 drängten sich am Wasserspielplatz im Sportpark Wedau Kinder und Eltern, die Abkühlung suchten. Mitten drin das junge Paar, das gerade erst sechs Wochen zuvor ein Baby bekommen hat. In der prallen Sonne sollen sie ihr Kind über Stunden sich selbst überlassen haben. Und am Ende sollen sie sogar Anstalten gemacht haben, ohne ihr Baby in einen Linienbus einzusteigen.
Prozess gegen junge Duisburger Eltern
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Bereits im Februar standen die beiden Duisburger vor dem Amtsgericht Duisburg. Die Anklage wirft der 20-Jährigen und ihrem zur Tatzeit noch jugendlichen Freund (18) Verletzung der Fürsorgepflicht vor. Rund zwei Stunden lang sollen sie den kleinen Jungen im Kinderwagen in der brütenden Hitze liegen gelassen haben, während sie selbst im Wasser planschten. Schließlich rief eine Zeugin die Polizei. Die schickte die Eltern mitsamt Kind weg. Doch an einer nahe gelegenen Bushaltestelle sollen die Angeklagten, zwischen denen mittlerweile ein heftiger Streit getobt haben soll, den Kinderwagen in ein Gebüsch geschoben haben. Sie konnten daran gehindert werden, ohne ihr Baby in einen Bus einzusteigen.
Die Angeklagten schwiegen zu Prozessbeginn zu den Vorwürfen. Die Angeklagte und das Baby hatten zur Tatzeit offenbar in einer Mutter-Kind-Einrichtung gelebt. Inzwischen lebt der kleine Junge bei einer Pflegefamilie.
„Baby war viel zu warm angezogen“
Eine 30-jährige Zeugin, selbst mehrfache Mutter, hatte den Vorfall beobachtet und vor Gericht ausgesagt: „Das Baby war viel zu dick angezogen. Der Kleine war knallrot im Gesicht.“ Auf die dringende Bitte, doch wenigstens einige Teile der mehrschichtigen Bekleidung des Babys zu entfernen, hätten die Angeklagten gar nicht reagiert. „Die gingen wieder ins Wasser. Ich dachte, ich bin im falschen Film.“ In ihrer Ratlosigkeit und Wut habe sie schließlich die Polizei gerufen, so die Zeugin.
Da die Vernehmung von weiteren Zeugen nicht in der gesetzlichen Frist hatte eingehalten werden können, wurde der Prozess fast ein halbes Jahr lang unterbrochen und wird nun am Donnerstag fortgeführt.