Rheinhausen. Ordnungsamt, Polizei und Wirtschaftsbetriebe verfolgten eine Woche lang konsequent eine Null-Toleranz-Strategie. 20 Müllkippen wurden geräumt.
Wilde Müllkippen, Abfall in der Natur und im Stadtraum sind ein Ärgernis, über das sich Bürger immer wieder beschweren. Wenn es sich statt um Autoreifen um größere Mengen Lebensmittel handelt, wie jüngst an der Königstraße in Homberg, sieht es nicht nur verwahrlost aus, sondern werden auch noch Ratten angelockt. Die Stadt, der allzu gerne bei diesem Thema Untätigkeit vorgeworfen wird, hat gehandelt und das in einer konzertierten Aktion mit weiteren Partnern, die dabei unerlässlich sind. Für die Stadt ist dies keine Premiere, sondern gelebte Praxis, die regelmäßig in anderen Stadtteilen geplant und durchgeführt wird.
Auch die Bürgerschaft ist aktiv: Schüler sammeln, die Angelfreunde ebenso , seit Jahren besteht die Offensive für ein sauberes Duisburg. Auch die Facebook-Gruppe „Du bist Rheinhausen“ rief bereits zwei Mal zu Sammelaktionen auf, bei denen sich rasch 20 blaue Säcke füllten.
Das Bürger- und Ordnungsamt hat nun in Zusammenarbeit mit der Duisburger Polizei und den Wirtschaftsbetrieben Duisburg, wie die Presseabteilung der Stadt gestern mitteilte, in der Zeit vom 12. bis zum 18. August die Aktion „Null-Toleranz“ in Rheinhausen durchgeführt. In diesem Zeitraum waren die Mitarbeiter der Abfallaufsicht wochentags fußläufig mit einer Früh- und Spätschicht im Stadtteil präsent. Auch an Sams- und Sonntagen war eine Präsenz gegeben. Das Ergebnis dieser einwöchigen Aktion kann sich sehen lassen. Ob es auch abschreckenden Charakter hat, ist zu hoffen. Die tatsächliche Wirkung wird die Zukunft zeigen. Null-Toleranz bedeutet aber auch, die Verwahrlosungsspirale zu durchbrechen. Bleibt der Müll liegen, kommt sonst schon bald der nächste und stellt seinen dazu. „Man sieht, dass sich die Aktion lohnt. Wir bleiben dran an diesem Thema. Denn es gibt keine Alternative“, sagt Stadtsprecher Jörn Esser.
Ergebnis kann sich sehen lassen
Das Ergebnis: 20 wilde Müllkippen, die durch die WBD beseitig wurden (es gelang, 17 Fahrten den jeweiligen Verursachern in Rechnung zu stellen);13 Verwarnungsgelder wurden erhoben; 36 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet (etwa für das illegale Entsorgen größerer Müllmengen); 27 Schrottfahrzeuge (sie waren zuvor gekennzeichnet worden. Der Halter erhielt eine Monatsfrist zur Entfernung).
Gleichzeitig wurde der Stadtteil auch durch die Mitarbeiter des städtischen Außendienstes (SAD) zum Teil im Wege von Ordnungspartnerschaften mit der Polizei intensiv bestreift, um Verstöße gegen die Sondernutzungssatzung zu ahnden, etwa das ungenehmigte Aufstellen von Werbematerial und Tischen und Stühlen, was nur gegen Gebühr geht.
Neben Abfallaufsicht und SAD befanden sich auch Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung verstärkt im Einsatz. So wurden insgesamt 1222 kostenpflichtige Verwarnungen und Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen verbotswidrigen Haltens, Parkens und wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen gefertigt. Zusätzlich wurde das Abschleppen von sechs Fahrzeugen veranlasst.
Kooperation läuft seit 2016 in wechselnden Stadtteilen
Seit Ende des Jahres 2016 führt das Bürger- und Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Duisburger Polizei und den Wirtschaftsbetrieben Duisburg einmal im Monat in einem Duisburger Stadtteil eine Aktionswoche unter dem Motto „Null-Toleranz / ordnungsrechtliche Präsenz im Ortsteil“ durch. Die Aktion dient der Bekämpfung der zunehmenden Müllproblematik in den verschiedenen Ortsteilen sowie der Ahndung von sonstigen Ordnungswidrigkeiten.