Duisburg. Ermittler mussten einem Duisburger die Tür einschlagen. Sie fanden zwölf Kilo Rauschgift. Der 54-Jährige steht nun vor dem Landgericht.
Freiwillig öffnete ein 54-jähriger Ruhrorter nicht, als Ermittler am 12. Dezember 2018 vor seinem Haus standen. Die Beamten mussten die Türe aufbrechen. Der Angeklagte warf noch schnell ein Handy aus dem Fenster, bevor er sich erst einmal ausruhen und wieder Sauerstoff tanken musste. Der 54-Jährige ist lungenkrank. Und süchtig. Für seine Drogengeschäfte steht er nun vor dem Landgericht.
Bei der Wohnungsdurchsuchung wurden 8,1 Kilo Marihuana und 4,8 Kilo Haschisch sichergestellt. Laut Anklage sollen zudem vier als Taschenlampen getarnte Elektroschockgeräte und ein Teleskopschlagstock überall in der Wohnung verteilt griffbereit gelegen haben. Für den Vorwurf des bewaffneten Handeltreibens droht dem 54-Jährigen eine Mindeststrafe von fünf Jahren.
Angeklagter legte weit gehendes Geständnis ab
Den Besitz der Drogen gibt der Angeklagte unumwunden zu. Auch, dass er aus seiner Wohnung heraus Drogen verkaufte. „Um meine eigene Sucht zu finanzieren.“ Doch die sichergestellten gefährlichen Gegenstände hätten nichts mit seinen Drogengeschäften zu tun. Zudem hätte keiner der Elektroschocker in der Nähe von Rauschgift gelegen.
Der Angeklagte wirft den Beamten, die zu einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe von Zoll und Polizei aus Düsseldorf gehörten, Fehler bei der Dokumentation der Durchsuchung vor. Die Ermittler, die eine Tätergruppe aus Düsseldorf überwachten, waren auf die großen Bestellungen des Duisburgers aufmerksam geworden.
Schwerer Rückfall in die Sucht
Der gelernte Gastronom, der zuletzt als Lastwagenfahrer arbeitete, berichtete von einer unauffälligen Jugend, in der er nur gelegentlich Drogen konsumiert habe. Doch dann sei er in die Abhängigkeit gerutscht. 1994 war der Mann schon einmal wegen einschlägiger Taten verurteilt worden. Jahrelang kam er ohne Drogen aus. Todesfälle, Gesundheits- und zuletzt auch Eheprobleme führten zu einem schweren Rückfall. Ein Urteil soll am nächsten Verhandlungstag gesprochen werden.