Duisburg. Verdi setzt sich für die Freilassung des in Slowenien inhaftierten Duisburgers Ismet Kilic ein. Der Appell an den Bundestag ist eindringlich.
Die Verdi-Geschäftsführung in Duisburg hat eindringlich an alle Bundestagsabgeordneten appelliert, sich für die Freilassung von Ismet Kilic in Slowenien einzusetzen.
Duisburger fiel durchs Raster
Der Duisburger war dort auf der Rückreise von Kroatien vor zwei Wochen auf Ersuchen der Türkei festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Wie das Landesinnenministerium inzwischen einräumen musste, hatte das Landeskriminalamt Kilic’ Akte bei einer Datenbankrecherche nicht gefunden, um ihn rechtzeitig zu warnen.
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„Gegen ihn wurde im Jahr 1996 ein Haftbefehl in seiner Abwesenheit erlassen, weil er sich für die Menschenrechte in der Türkei eingesetzt hat und gewerkschaftlich aktiv war“, so Bezirksgeschäftsführer Thomas Keuer. „Deshalb musste Herr Kilic im Jahr 1997 die Türkei verlassen, da ihm eine Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten auferlegt wurde. Außerdem war sein Leben in Gefahr.“
Deutscher und türkischer Staatsbürger
Kilic sei daraufhin nach Deutschland gekommen und habe hier erfolgreich politisches Asyl beantragt. Der Taxifahrer ist sowohl deutscher als auch türkischer Staatsbürger. „In seiner Freizeit unterstützt er unterschiedliche Vereine, in dem er musiziert und Chore leitet“, so Keuer, der zusammen mit seinen Gewerkschaftskollegen hofft, dass der 54-Jährige schnellstmöglich aus der Haft entlassen wird, damit er mit seiner Familie zurück nach Deutschland kommen kann. „Keinesfalls kann es hingenommen werden, dass er in die Türkei abgeschoben wird.“