Duisburg-Homberg. Duisburg macht bei den Weißen Riesen Tempo. Die Baustelle an der Ottostraße 24-30 ist eingerichtet - der Leerzug Ottostraße 54-56 geht voran.
Die Stadt macht Tempo im Sanierungsgebiet Hochheide. Nach der erfolgreichen Sprengung des ersten „Weißen Riesen“ (Friedrich-Ebert-Straße 10-16) vor einem knappen halben Jahr laufen nun die Vorbereitungen für die zweite Sprengung (Ottostraße 24-30). Dieser soll im Herbst 2020 dem Erdboden gleich gemacht werden. Aus dem Rathaus verlautete, dass nach der Einrichtung der Baustelle nun zunächst die Entrümpelung auf dem Programm steht.
Asbestfunde sorgten beim ersten Weißen Riesen für eine Verzögerung
Eine Entrümpelung, die etwas anders ablaufen wird als die des ersten Sprengobjektes. „An der Friedrich-Ebert-Straße gab es mit 800 Tonnen deutlich mehr Sperrmüll als an der Ottostraße. Hier haben wir dafür deutlich mehr Tauben“, sagt Projektleiter Marc Sommer. Den aus Rheinhausen stammenden Diplom-Ingenieur hat die Stadt bekanntlich nach der erfolgreichen ersten Sprengung auch für die zweite Sprengung verpflichtet. Zu Sperrmüll-Bergen kämen nun jede Menge Taubennester und Co., so dass der 20-Etager ab etwa der achten Etage kaum noch zugänglich sei.
Nach dem Auszug von Tauben und Müll steht die Asbestsanierung auf dem Plan. „Asbestfunde in dem mittlerweile gesprengten Hochhaus führten in der Vergangenheit zu Verzögerungen und einer Kostensteigerung. Aufgrund der Erfahrungen, die bei dem ersten Hochhaus gesammelt werden konnten, rechnen wir diesmal nicht mit nennenswerten Verzögerungen“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Bei einem reibungslosen Ablauf sei mit der Sprengung des zweiten Hochhauses im Herbst 2020 zu rechnen.
49 von 160 Wohnungen noch bewohnt
Auch beim dritten „Weißen Riesen“ (Ottostraße 54-56) geht es laut Stadt weiter voran. Bekanntlich ist die Sprengung dieses Hochhauses in Teilen von Politik und Bevölkerung umstritten. Die CDU spricht von zu hohen Kosten, eine Anwohnerinitiative befürchtet steigende Mieten im Quartier, sollte das Hochhaus nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die Stadt treibt indes den Leerzug des Hauses weiter voran. „Als die Stadt das Hochhaus im September 2019 angekauft hatte, waren von insgesamt 160 Wohnungen noch 100 Wohnungen belegt. Mittlerweile konnten bereits die Hälfte der Mieter eine neue Bleibe finden, so dass aktuell nur noch 49 Wohnungen bewohnt sind“, schreibt eine Stadt-Sprecherin.
Ziel der Quartierssanierung Hochheide ist es, die „Aufenthaltsqualität“ zu erhöhen
Sobald alle Wohnungen leer stehen, erfolge die Vergabe für die Sanierung und den Abbruch. „Die im Zuge der Rückbauarbeiten freiwerdenden Flächen werden als parkähnliche Grünflächen ausgebaut, um die Aufenthaltsqualität im Quartier zu erhöhen“, so die Sprecherin.
Martin Linne, zuständiger Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt, erklärt seinen Plan für Hochheide: „In einem ersten Schritt sollen für das gesamte Fördergebiet mit Beteiligung der Duisburgerinnen und Duisburger Ideen und Konzepte erarbeitet werden. Daraus wird dann ein Rahmenplan zur Neugestaltung erstellt.“
Derzeit werde die Vergabe der Planungsleistung für die Durchführung der Bürgerbeteiligung und der Rahmenplanung vorbereitet. Die Bürgerbeteiligung sei unmittelbar nach den Herbstferien vorgesehen. Linne: „Unabhängig vom endgültigen Ausbau wird die Fläche des bereits abgebrochenen Hochhauses voraussichtlich ab Herbst 2019 als Rasenfläche nutzbar sein.“