Duisburg. Kimberly Appelmann, Anna Butz und Matteo Piras reisen für ein Jahr im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programm in die USA.
Von Mündelheim nach Michigan, USA. 365 Tage lang wird Matteo Piras (16) seine Familie in Duisburg verlassen, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu leben, zu klettern und an der High-School zu lernen. Gemeinsam mit Anna Butz und Kimberly Appelmann nimmt er am Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) teil: Der Deutsche Bundestag vergibt Stipendien für ein Austauschjahr in den USA an Schüler und junge Berufstätige. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir übernehmen die drei Patenschaften.
Trump – heikles Thema
„Ich will dort auf jeden Fall wieder mehr Sport machen. Klettern, vielleicht Basketball spielen“, sagt Matteo Piras von der Gesamtschule Süd. Er freut sich auf den interkulturellen Austausch als sogenannter Junior-Botschafter, weiß aber auch um sensible Themen durch ein Vorbereitungskurs: „Wenn man über Trump reden will, sollte man vorsichtig anfangen“, witzelt der junge Mann.
Insgesamt vergibt der Deutsche Bundestag 200 Stipendien an Schüler, weitere 75 an junge Berufstätige – wie Kimberly Appelmann (23). Für die gelernte Industriekauffrau geht’s zunächst zum College nach Devils Lake, ein kleines Städtchen in North Dakota. „Wahrscheinlich werden wir viel Angeln. Aber ich hab’ richtig Lust darauf, im College zu wohnen und die Leute kennenzulernen“, freut sich Kimberly. Nach einem halben Jahr geht’s dann für ein Praktikum in ein Start-Up-Unternehmen nach Florida. Im Gegensatz zu den anderen beiden Stipendiaten wohnt sie nicht in einer Gastfamilie.
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Freundschaften in Übersee
Seit 1983 gibt’s den beidseitigen Jugendaustausch, „für den wir regelmäßig im Bundestag kämpfen, damit junge Menschen die Kultur kennenlernen und politische Werte teilen können“, berichtet Mahmut Özdemir. „Wenn Freundschaften entstehen und ein kleines bisschen Duisburg in die USA kommt, ist es wunderbar“, ergänzt Bärbel Bas. Ihre Paten-Stipendiatin ist dieses Jahr Anna Butz aus Duissern. Die 15-Jährige fliegt am 7. August nach Connecticut, in den Nordosten der USA. Die Koffer sind noch nicht gepackt, dafür fliegen eine Menge Erwartungen mit über den Atlantik: „Ich will selbst erfahren, wie Amerikaner ticken, wie sie leben“, sagt Anna. Gerade in der aktuellen Zeit, in der es scheint, dass die USA und Deutschland auseinanderdriften, „finde ich es umso wichtiger, solche Austauschprogramm aufrechtzuerhalten.“
Per Blog oder Mailverkehr bleiben die Paten mit den Jugendlichen in regelmäßigem Austausch. Das PPP-Stipendium umfasst die Reise-, Programm- und Versicherungskosten, die Aufregung vor dem Auslandsbesuch nimmt es jedoch nicht. Schüler oder junge Berufstätige, die beim PPP 2020 mitmachen möchten, können sich bis zum 13. September unter www.bundestag.de/ppp bewerben. Gleichzeitig werden Gasteltern für junge Amerikaner gesucht. Infos und Bewerbungsunterlagen gibt’s zudem in den Wahlkreisbüros von Bärbel Bas und Mahmut Özdemir, Krummacherstraße 33 im Dellviertel.