Duisburg. Duisburger Eltern klagen ihr Recht auf einen Betreuungsplatz ein. Stadtweit fehlen über 1000 Plätze bei Kitas und Tageseltern, rechnet Verdi vor.
Die Zahl der Kinder, die in Duisburg noch keinen Betreuungsplatz für das neue Kindergartenjahr haben, ist nach Meinung der Gewerkschaft Verdi deutlich höher als die 500, die Jugenddezernent Thomas Krützberg in der vergangenen Woche gegenüber dieser Zeitung nannte.
Derweil sind auch in Duisburg die ersten Eltern die Zitterpartie leid: Vier Klagen, mit denen sie ihren Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre über dreijährigen Kinder durchsetzen wollen, seien anhängig, teilt das Verwaltungsgericht Düsseldorf auf Anfrage mit.
Gewerkschaft schlägt Alarm wegen Kita-Platznot in Duisburg
„Alarmierend hoch“, nennt Gewerkschaftssekretär Markus Renner die Zahl: „Wir haben Hinweise darauf, dass die in der Presse genannten 500 unversorgten Kinder recht optimistisch angesetzt sind. Uns liegen Hinweise auf deutlich höhere Zahlen im vierstelligen Bereich vor.“ Durch die fortdauernde Überbelegung von Gruppen verschleiere das Jugendamt den tatsächlichen Fehlbedarf, so Renner. „Die Ausnahme ist längst zur Regel geworden.“ Nun werde bereits mit der Überschreitung der Überbelegung geplant.
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Die Gewerkschaft begrüße den von Thomas Krützberg angekündigten Kita-Gipfel, fordere aber auch die Einbeziehung und Beteiligung der ver.di an diesem Gipfel, so Renner weiter: „Wir sind die Fachgewerkschaft, die viele Mitglieder unter den Beschäftigten im Kita-Bereich hat. Seit Jahren fordern wir Verbesserungen in der personellen und finanziellen Ausstattung der Kitas und machen auch eigene Vorschläge dazu. Wer Lösungen finden will, muss auch uns einbeziehen.“
Klagen gegen die Stadt Duisburg
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Dass der Jugenddezernent allen Eltern verspricht, ihre Kinder bis zum 1. August zu versorgen, werfe die Frage auf, wie er dieses Ziel denn erreichen will. „Die in Verdi organisierten Beschäftigten erwarten konstruktive und realistische Vorschläge, die unter den bereits mehr als schwierigen Rahmenbedingungen mitgetragen werden können“, so der Gewerkschaftssekretär.
Der Eltern-Klagen erwehrte sich das Jugendamt bislang erfolgreich durch nachträgliche Platzangebote. „In 2018 waren insgesamt zwei Klageverfahren und drei Eilverfahren anhängig, die sich sämtlich auf diesem Weg erledigt haben“, so der Sprecher des Verwaltungsgerichts. In diesem Jahr sei es bereits in vier Klageverfahren und drei Eilverfahren gelungen, damit die gerichtliche Auseinandersetzung zu beenden.