Ab September soll die Sanierung von 90 maroden Straßenabschnitten in Duisburg beginnen. Die Stadt investiert dafür 2,5 Millionen Euro jährlich.
Die Stadt investiert in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro in die Sanierung von maroden Straßenabschnitten. Der Rat hatte die Summe in seiner letzten Sitzung freigegeben. Duisburg kann sie erstmals nach langer Zeit wieder aus dem eigenen Haushalt bestreiten, freut sich Kämmerer Martin Murrack. Ab September soll dann eine Liste von 90 Projekten abgearbeitet werden.
Der Anteil aus dem kommunalen Investitionsprogramm KIDU, der für Straßensanierung und -ausbau zur Verfügung steht, reicht bei weitem nicht aus, um das Straßennetz in einen akzeptablen Zustand zu versetzen. Die Liste von Wohn- und Nebenstraßen, die Flickenteppichen und Schlaglochpisten gleichen, ist weiterhin lang.
Eine Liste mit 90 Projekten, vorgelegt von den Straßenkontrolleuren der Wirtschaftsbetriebe, ist nun in der Abstimmung mit der Bauverwaltung. So soll sichergestellt werden, dass die reparierten Straßen nicht nach kurzer Zeit wieder von Kanalbauern oder der Telekom aufgerissen werden müssen.
Gegen die Flickenteppiche und Schlaglöcher in Duisburg
„Ende August wird feststehen, welche Abschnitte auf der Liste stehen“, sagt WBD-Sprecherin Silke Kersken. Es sind Buckelpisten wie die Königsberger Allee in Duissern – ihre Anwohner dürfen sich gute Chancen ausrechnen – wo zwischen Ziegler- und Hansastraße die obere Asphalt-Schicht nur noch teilweise vorhanden ist. Andere Straßen wurden so oft für Bauarbeiten aufgerissen und wieder geschlossen, dass sie ebenfalls einem Flickenteppich gleichen.
„Es wird allerdings nur eine reine Deckschicht-Sanierung geben“, erklärt Kersken. Beauftragt werde durch die WBD ein sogenanntes „Jahresvertretungsunternehmen“, das jeweils für die Dauer eines Jahres die Straßenreparaturen im Stadtgebiet übernimmt.
Stadtplaner Linne glaubt an psychologischen Effekt
Die 2,5 Millionen sollen keine einmalige Ausgabe bleiben. „Wir wollen auch in den kommenden Jahren jeweils den gleichen Betrag investieren“, kündigt Baudezernent Martin Linne im Gespräch mit dieser Redaktion an. Der Stadtplaner hofft, dass diese Maßnahmen auch langfristig „für mehr Ruhe“ sorgen. Denn im Gegensatz zum üblichen Stopfen einzelner Schlaglöcher, sollen die Oberflächen ganzer Straßenabschnitte neu aufgetragen werden.
„Dieses Programm soll dazu beitragen, primär mit Deckenüberzügen arbeiten zu können. Bevor wir eine Straße wegen vieler Schäden bis in ein Meter tiefe ausbaggern müssen, wollen wir Straßen auf 200 oder 300 Meter reparieren, so dass dort keine Fuge mehr zu sehen ist. Das soll mindestens mal die nächsten zehn bis 15 Jahre halten“, erklärt Linne. Damit wolle die Stadt auch der Negativ-Wahrnehmung vieler Bürger entgegenwirken. „Wenn Sie auf einer Straße fahren, die auf einigen Metern eine Ruckelpiste ist, dann haben Sie das Gefühl, die ganze Straße sei im Eimer. Wenn wir nun aber diese Flächen ausbessern – und nicht nur stopfen – dann wird sich das auch auf die Wahrnehmung auswirken“, hofft der Stadtplaner.